20 Jahre Förderverein Chemie-Olympiade
Gemeinsam wurde auf 20 bewegte Jahre, in denen viel für die Begabtenförderung in der Chemie erreicht wurde, zurückgeblickt. „Physik beschreibt die Akustik – Chemie und Biologie sind eine Symphonie von Beethoven“, so beschrieb Professor Jean-Marie Lehn, Nobelpreisträger von 1987, das Fach und freute sich vor „begeisterten Chemikern“ eine Festrede halten zu können. So war an diesem Tag nichts von drohendem Fachkräftemangel oder Wissenschaftsverdrossenheit zu merken. „Chemie macht Spaß, Chemie ist sexy, Chemie ist cool“, stellte der Vereinsvorsitzende Dr. Timo Gehring vor einem Publikum fest, in dem auch zahlreiche Schüler und Studienanfänger vertreten waren.
Professor Dr. Michael Dröscher, stellvertretender Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), lobte in seinem Grußwort die Zusammenarbeit beider Vereine. Der Prorektor für Forschung und Nachwuchsförderung der Uni Leipzig Professor Dr. Matthias Schwarz würdigte die Bedeutung des Standortes Leipzig, das gute Abschneiden von Leipziger Studenten bei der Internationalen Chemie-Olympiade und deren ehrenamtliches Engagement im Förderverein. Thomas Schmidt, stellvertretender Amtsleiter vom Amt für Jugend, Familie und Bildung überbrachte Grußworte von Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung.
Der Gründungsvorsitzende des Vereins Jan-Dierk Grunwaldt, damals Student und heute Professor am KIT, gab einen Überblick über die Anfänge des Vereins und zeigte eine beeindruckende Entwicklung von einem Zusammenschluss ehemaliger Teilnehmer der Chemie-Olympiade zu einem bundesweit tätigen Verein mit vielen Projekten der Schülerförderung.
Nach dem Festvortrag von Chemie-Nobelpreisträger Lehn mit dem Titel „Der Weg zur komplexen Materie“ gab es eine Podiumsdiskussion zum Thema „Schülerförderung in Deutschland: Wohin geht die Reise?“. Es diskutierten Dr. Elke Schumacher als engagierte Lehrerin im Ruhestand, Mitglied des Vereins und Trägerin des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen, Professor Dr. Jens Meiler von der Vanderbilt University, USA, ebenfalls Vereinsmitglied und einstmals selbst Teilnehmer an der Chemie-Olympiade, und Professor Dr. Michael A. Anton für Chemie-Didaktik an der LMU München.
Unter der Leitung von Dr. Christoph Kiener, ehemaliger Vereinsvorsitzender, stellten die Teilnehmer die Bedeutung einer guten Lehrerausbildung bei der Schülerförderung in den Vordergrund. So ging es auch um die Frage, inwiefern diese im Rahmen der gegebenen Lehrpläne umsetzbar ist. Die Festlichkeit des Leipziger Rathauses verlieh dem abschließenden Empfang eine ganz besondere Atmosphäre.
„Begeisterung wecken – Begabung fördern!“ – dieses Motto leben die 450 Mitglieder, vom Schüler bis zum Professor, vom Lehrer bis zum Industriechemiker. Der Förderverein Chemie-Olympiade möchte sich auch künftig dafür engagieren, junge Talente an die Chemie heranzuführen und sie auf ihrem Weg zu begleiten.
Daniel Burow, Sascha Jähnigen, Paul Sprenger und Nils Wittenbrink, 16.02.2012