Presseinformation 116/2011

Effizientere Datenanalyse für Webshops

KIT-Studierende gewinnen internationalen Wettbewerb zur Datenanalyse für die Entwicklung eines Algorithmus zur Produktempfehlung in E-Commerce-Systemen
Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen? „Data Mining“ macht immense Datenmengen im Internet überschaubar. (Foto: photocase.de)
Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen? „Data Mining“ macht immense Datenmengen im Internet überschaubar. (Foto: photocase.de)

Informatikstudierende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben beim internationalen DATA-MINING-CUP 2011 einen von zwei ersten Plätzen belegt. Sie entwickelten einen Algorithmus für Empfehlungen in Webshops, der im Vergleich zu anderen Lösungen am häufigsten die Produkte vorschlug, die sich Kunden dann auch tatsächlich angesehen und gekauft haben. Die KIT-Studierenden setzen sich mit ihrer Idee gegen 103 Teams von 83 Universitäten aus 20 Ländern durch.

Wer im Internet einkauft, kennt die eingeblendeten Kaufempfehlungen. Aber woher weiß der Webshop, welche Produkte den Kunden interessieren? Empfehlungssysteme bieten dem Kunden Orientierung im Dschungel der Angebote. Auch für die Anbieter sind diese Empfehlungen bares Geld wert, da sie Kunden häufig zu Käufen animieren, an die sie zunächst gar nicht gedacht haben. Ziel des diesjährigen DATA-MINING-CUP war deshalb die Entwicklung eines Algorithmus für Empfehlungssysteme (Recommender Systems).

In einer von Informationen bestimmten Welt ist das Data Mining von großer Bedeutung für Wissenschaft und Industrie: Neu entwickelte Analyseverfahren ermöglichen es, Wissen aus großen und komplexen Datenbeständen herauszuziehen. Auch für die Entwicklung von Empfehlungssystemen sind diese Techniken zur Datenanalyse essentiell.

Große Herausforderungen ergeben sich dabei aus den immensen Datenmengen, die in Echtzeit verarbeitet werden müssen. Eine Produktempfehlung muss schnellstmöglich berechnet werden, und dies nicht nur für einen Kunden, sondern für tausende verschiedene Kunden gleichzeitig. Diese Aufgabe lösten die 22 Informatikstudierenden des KIT beim DATA-MINING-CUP 2011 am besten: Ihre Lösung ermöglicht eine Echtzeitanalyse von Datenströmen und überzeugte damit die Wettbewerbsjury. Sie entwickelten einen effizienten Algorithmus, der im Vergleich zu den Lösungen der anderen Teams am häufigsten diejenigen Produkte vorschlug, die Kunden beim Besuch eines Webshops auch tatsächlich angesehen und gekauft haben.

Professor Klemens Böhm, der das Praktikum „Data Warehousing und Mining“ am Institut für Programmstrukturen und Datenorganisation betreut, ist stolz auf die Leistung seines Teams: „Die Studierenden haben grundlegende Theorie aus dem Bereich der Datenanalyse erfolgreich angewendet, um alltagsrelevante Produktempfehlungen zu entwickeln. Daher freuen wir uns ganz besonders über den Erfolg.“ Bereits seit mehreren Jahren nehmen Informatikstudierende des KIT im Rahmen eines Praktikums am Lehrstuhl für Systeme der Informationsverwaltung immer wieder erfolgreich am DATA-MINING-CUP teil.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

bd, 07.07.2011
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Margarete Lehné
stellv. Pressesprecherin
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