Deutscher Wetterdienst beginnt mit neuem Wettervorhersagemodell ICON

Seit Ende Januar ist das neuartige Wettervorhersagemodell ICON in Betrieb. Erste Vergleiche zwischen dem neuen System und seinem Vorgänger GME zeigen deutliche Verbesserungen der Vorhersagequalität.
ICON-Vorhersage (Bildquelle: Deutscher Wetterdienst DWD)
ICON-Modellgitter (Bildquelle: Deutscher Wetterdienst DWD)

Mit dem vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bereitgestellten Modul ICON-ART kann das Vorhersagemodell darüber hinaus die Verbreitung von Gasen, Aerosolpartikeln und damit verbundene Rückkopplungsprozesse in der Atmosphäre simulieren.

Aerosole sind kleine Schwebeteilchen in der Luft, die sich auf das Wettergeschehen, Luftfahrt und Klima auswirken. Dazu gehören beispielsweise Seesalzpartikel, die entscheidenden Einfluss auf die Wolkenbildung haben. Entwickelt wurde ICON-Art von Bernhard Vogel und seinen Mitarbeitern am Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT.

Entwicklung von ICON begann 2004

Der Deutsche Wetterdienst und das Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) begannen 2004 mit der Entwicklung des neuen Vorhersagemodells ICON, englisch abgekürzt für ICOsahedral Nonhydrostatic.

Globale Wettervorhersagen werden mithilfe eines feinmaschigen Gitternetzes ermittelt, das um die Erde gelegt wird. Für alle Maschen werden anschließend die Wetterparameter berechnet. Den Forschungspartnern ist es mit ICON gelungen, die Maschenweite von 20 auf 13 Kilometer zu reduzieren und damit präzisere Berechnungen vorzunehmen.

Katastrophenschutz: extreme Wettererscheinungen früher erkennen

Mit ICON lassen sich extreme Wettererscheinungen im Schnitt um etwa einen halben Tag früher erkennen. Dieser entscheidende Zeitgewinn wird dem Katastrophenschutz und der Öffentlichkeit helfen, sich künftig noch besser vorzubereiten und Gefahren und Schäden durch solche Extremereignisse weiter zu minimieren.

Weitere Informationen zum Vorhersagemodell ICON.


sps, 10.02.2015