Starkes Signal für Lehre und Wissenstransfer

Land Baden-Württemberg und Klaus Tschira Stiftung setzen sich für noch stärkere Vernetzung zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft ein – Mehr Lernräume für Studierende
Adenauerring in Karlsruhe: Mehr Lernräume und noch stärkere Vernetzung zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft (siehe Mitte; Grafik: Quelle ASTOC GmbH & Co. KG; Architects and Planners)

Mit 9.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 25.000 Studierenden hat sich das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zum Ziel gesetzt, zu einem der attraktivsten Orte für die Wissenschaft und für Studierende in Europa zu werden. Mit der gestern (18. Februar) im Landtag getroffenen Entscheidung bekennen sich das Land Baden-Württemberg und die Klaus Tschira Stiftung erneut dazu, das KIT auf seinem Weg zu unterstützen. Beide Partner bringen dazu große Vermögenswerte ein: Das Land Baden-Württemberg stellt ein fast 20.000 Quadratmeter großes, bislang unbebautes und direkt an den Campus angrenzendes Areal am Adenauerring in der Karlsruher Innenstadt zur Verfügung. Die Stiftung schenkt ein Gebäude, das unmittelbar für Einrichtungen des KIT zur Verfügung steht. Weitere zwei Gebäude sind für forschungsnahe Nutzungen vorgesehen.

„Das neue Gebäude bietet dem KIT die einmalige Chance, einige Institute der Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft, einem der strategischen Schwerpunkte des KIT, räumlich zusammen zu führen. Dies wird nicht nur einen erheblichen Mehrwert für die Studierenden und die Lehre darstellen, sondern auch den Austausch des KIT mit Gesellschaft und Wirtschaft intensivieren. Dadurch und durch die zentrale Lage hat das neue Gebäude die besten Voraussetzungen, zu einem der Aushängeschilder des KIT zu werden. Der Klaus Tschira Stiftung gebührt einmal mehr mein großer Dank für ihre Großzügigkeit und ihr hohes gesellschaftliches Engagement“, betonte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

„Mit der Bereitstellung der Grundstücke hat das Land Baden-Württemberg die Voraussetzungen für das geplante Projekt der Klaus Tschira Stiftung geschaffen und damit den Hochschulstandort östlich des Adenauerrings beim Campus Süd des KIT nachhaltig gestärkt. Dadurch wird eine noch bessere Verknüpfung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft möglich“, so Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid.

„Die heutige Entscheidung des Landtags und das Vorhaben der Klaus Tschira Stiftung sind ein starkes Signal für die Wissenschaft und den Transfer von Wissen und Innovation in die Gesellschaft und Wirtschaft“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka in einer Pressemitteilung. „Auch ermöglicht uns das Vorhaben neue Räume für unsere Studierenden zu schaffen, um ihnen optimale Lernbedingungen zu bieten.“

Die Klaus Tschira Stiftung, die sich seit Jahren für die Förderung von Forschung und Lehre am KIT einsetzt, ermöglicht mit diesem Angebot an das Land eine strukturierte Entwicklung des Geländes. Somit wird die – seit der Integration des ehemaligen Geländes der Kinderklinik im Jahr 2005 geplante – „Informatikmeile“ in der Karlsruher Oststadt Realität.

Das KIT plant in einem der Gebäude Forschung und Lehre aus dem Bereich Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft anzusiedeln und kann damit bisherige Anmietungen aufgeben. So werden unter anderem Institute der Informatik und Wirtschaftswissenschaften in Kooperation mit Gesellschaftswissenschaften das Gebäude nutzen können. Außerdem sind Einrichtungen für die Vermittlung von Wissen in die Gesellschaft und mediales Lernen vorgesehen. Mit einem neuen Robot Design Atelier wird eine anschauliche Forschungsschnittstelle zwischen gesellschaftlichen Bedarfen und Technologieentwicklung eingerichtet. Zudem kann das KIT den veränderten Lern- und Arbeitsbedingungen der Studierenden gerecht werden und dringend benötigte zusätzliche Lernräume schaffen. Diese Flächen stehen auch als Kommunikationsräume für eine noch stärkere Vernetzung zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft zur Verfügung. Erklärtes Ziel ist es, das KIT noch intensiver als bisher mit dem umliegenden Stadtgebiet, der Stadt und der Technologieregion Karlsruhe zu verbinden. Seinen Studierenden und der Wissenschaft kann das KIT auch weiterhin den Vorteil eines zusammenhängenden Campus bieten.

Masterplan für eine nachhaltige Campusentwicklung

Das KIT entwickelt derzeit einen Masterplan für alle Standorte des KIT in und um Karlsruhe. Der Masterplan soll die Technische Infrastruktur inkl. Gebäude und Freiräume bis zum Jahr 2030 auf die Bedürfnisse von Forschung und Lehre zuschneiden, veränderte Erwartungen an die Lern- und Arbeitsbedingungen aufnehmen und Anforderungen an einen nachhaltigen Campus berücksichtigen. Darüber hinaus ist ein wichtiges Ziel des Masterplans, die entwickelte übergeordnete Dachstrategie KIT 2025 auch in der baulichen Infrastruktur abzubilden. Die Konzeption erfolgt in enger Ab¬stimmung mit dem Land Baden-Württemberg, Vermögen und Bau Baden-Württemberg - Amt Karlsruhe, einem KIT-intern gebildeten Expertenkreis und der Stadt Karlsruhe.

Das teilweise unbebaute Landesgelände östlich des Adenauerrings, für das die Stadt Karlsruhe als zuständige Stelle derzeit die Bauleitplanung erstellt, ist ebenfalls Bestandteil des Masterplans. Einbezogen in die Überlegungen zur neuen Nutzung sind auch die vorhandenen Gebäude. Das Wohnheim auf dem Areal ist jedoch nicht Bestandteil des Bauvorhabens in naher Zukunft. Das bestehende Gebäude kann somit nach wie vor von Studierenden für Wohnen auf dem Campus genutzt werden. Die baulichen Anlagen des Botanischen Instituts sind vom aktuellen Bauvorhaben ebenfalls nicht betroffen. Die Gebäude stehen dem Institut für die Forschung und Lehre bis zur Nutzbarkeit des bereits mit dem Land vereinbarten Neustandorts für die Botanik zur Verfügung. Der neue Standort in der Karlsruher Kornblumenstraße wird die heutigen und zukünftigen Anforderungen an Forschung und Lehre des Instituts deutlich besser abdecken. Auch am neuen Standort wird es Führungen für die Öffentlichkeit geben.

Weitere Informationen zum Bebauungsplan KIT-Campus Süd/Adenauerring Karlsruhe


lg, 19.02.2016 (aktualisiert: 09.08.2016)