Beide sind seit vielen Jahren mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und ihren Vorgängereinrichtungen verbunden: Die Bereichsleiter Professor Wilfried Juling und Professor Volker Saile kamen 1998 an die damalige Universität bzw. das Forschungszentrum und gestalteten als leitende Wissenschaftsmanager die Gründung und den Aufbau des KIT mit. Zum 1. Oktober gehen sie in den Ruhestand.
„Das heutige KIT trägt zweifellos auch die Handschrift von Wilfried Juling und Volker Saile“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Beim Aufbau des KIT haben beide Pionierarbeit geleistet und enorm zum Zusammenwachsen beider Vorgängereinrichtungen beigetragen. Ich danke Herrn Juling und Herrn Saile sehr für ihren engagierten Einsatz und ihre großartige Arbeit.“
Wilfried Juling kam 1998 als Direktor des Rechenzentrums und Inhaber des Lehrstuhls für Rechnersysteme und Infrastruktur der Informationsverarbeitung ans KIT. Als Geschäftsführender Direktor des Steinbuch Centre for Computing (SCC) leitete er von 2008 bis 2010 das neu geschaffene gemeinsame IT-Zentrum. Von 2010 bis 2013 war er als Chief Science and Information Officer Mitglied des Erweiterten Präsidiums des KIT. Seit 2014 leitete Juling den Bereich II - Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft und war in dieser Zeit weiterhin CIO (Chief Information Officer) des KIT.
Volker Saile kam 1998 aus den USA als Professor für Mikrostrukturtechnik an die Fakultät Maschinenbau der damaligen Universität Karlsruhe und leitete gleichzeitig das Institut für Mikrostrukturtechnik am Forschungszentrum Karlsruhe. Nach der Fusion zum KIT übernahm Volker Saile 2010 die Position eines Chief Science Officer im Erweiterten Präsidium des KIT. Seit 2014 leitete er den Bereich V - Physik und Mathematik des KIT.
Neue Leitungen bei drei Bereichen
Mit dem Ruhestand von Wilfried Juling und Volker Saile übernehmen zwei neue Bereichsleiter die Bereiche II und V des KIT:
Professor Michael Decker (Bereich II - Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft). Decker ist Professor für Technikfolgenabschätzung und seit 2004 in der Leitung des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT.
Professor Johannes Blümer (Bereich V - Physik und Mathematik). Blümer leitet als Professor für Experimentelle Kernphysik seit 1999 das Institut für Kernphysik des KIT. Seit 2008 ist er Sprecher des KIT-Zentrums Elementar- und Astroteilchenphysik und Programmsprecher „Materie und Universum“.
Professor h.c. Joachim Knebel bleibt weiterhin Leiter des Bereiches III - Maschinenbau und Elektrotechnik. Knebel leitet den Bereich seit 2014 und wurde nun erneut in diesem Amt für eine Amtszeit von fünf Jahren wiedergewählt.
Die neuen Bereichsleiter mit KIT-Präsident Prof. Holger Hanselka: Prof. Johannes Blümer (li.), Prof. h.c. Joachim Knebel (2. v.li.) Prof. Michael Decker (re.). (Foto: Tanja Meißner, KIT)
Überblick – Die fünf Bereiche des KIT
Die fünf Bereiche des KIT bündeln Forschung, Lehre und Innovation der ihnen zugeordneten Institute thematisch: I - Biologie, Chemie und Verfahrenstechnik; II - Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft; III - Maschinenbau und Elektrotechnik; IV - Natürliche und gebaute Umwelt sowie V - Physik und Mathematik. Die Bereichsleiterinnen und Bereichsleiter werden gemäß dem Vorschlag einer Findungskommission vom Bereichsrat im Einvernehmen mit dem Präsidium gewählt. Die Amtszeit beträgt künftig fünf Jahre.
Wahlen standen nun in den Bereichen II, III, und V an. Die Bereiche I - Biologie, Chemie und Verfahrenstechnik und IV - Natürliche und gebaute Umwelt werden von Professorin Doris Wedlich (Bereich I) und von Dr. Karl-Friedrich Ziegahn (Bereich IV) geleitet, deren Amtszeit andauert.
Anhang
Vitae der Verabschiedeten
Professor Wilfried Juling, Jahrgang 1949, studierte von 1970 bis 1976 Mathematik an der RWTH Aachen, wurde dort 1982 auf dem Gebiet der Strömungsmechanik und Gasdynamik promoviert. Danach arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Rechenzentrum der RWTH Aachen. 1992 folgte er einem Ruf auf eine Universitätsprofessur für „Super- und Parallelcomputing“ am Fachbereich Informatik der Universität Rostock und übernahm gleichzeitig die Leitung des dortigen Universitätsrechenzentrums. Zum 1. März 1998 berief ihn die damalige Universität Karlsruhe (TH) als Direktor des Rechenzentrums auf den Lehrstuhl für „Rechnersysteme und Infrastruktur der Informationsverarbeitung“ an der Fakultät für Informatik. Von 2008 bis 2010 war er Geschäftsführender Direktor des Steinbuch Centre for Computing (SCC), dem gemeinsamen IT-Zentrum des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Von 2010 bis 2013 war er als Chief Science and Information Officer Mitglied des Erweiterten Präsidiums des KIT. Seit dem 1. Januar 2014 leitete er den in der KIT-Aufbauorganisation neuen Bereich II - Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft und war nach wie vor der IV-Bevollmächtigte (CIO) des KIT. Er war Mitglied in mehreren Gremien, unter anderem in der Kommission für Rechenanlagen der DFG. Von 2005 bis 2011 war er Vorsitzender des Vorstandes des Deutschen Forschungsnetzes (DFN). Seine Forschungsgebiete sind: IT-Infrastrukturen, IT-Management, Hochleistungsrechnen und Hochleistungskommunikation, Telematik, Web Engineering sowie Serviceorientierte Architekturen.
Professor Volker Saile, Jahrgang 1947, hat an der Universität Hamburg Physik studiert, 1973 das Studium mit einem Diplom abgeschlossen und 1976 an der Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU) München mit einer Doktorarbeit auf dem Gebiet der Oberflächenphysik mit Synchrotronstrahlung promoviert. Nach einer Beschäftigung als Assistent an der LMU wechselte er 1979 ans Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg. Dort arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Koordinator für VUV- und XUV-Experimente am Hamburger Synchrotronstrahlungslabor HASYLAB und von 1985 bis 1989 als stellvertretender Leiter des Labors. Im Jahr 1989 wechselte er an die Louisiana State University (LSU) in Baton Rouge, LA, USA. Er leitete dort als Direktor des J. Bennett Johnston, Sr., Center for Advanced Microstructures and Devices (CAMD) den Aufbau und Betrieb einer Synchrotronstrahlungsanlage. Außerdem bekleidete er an der LSU Professuren in Physics und in Electrical and Computer Engineering. 1998 nahm er einen Ruf an die damalige Universität Karlsruhe (TH) an, als Professor für Mikrostrukturtechnik in der Fakultät Maschinenbau verbunden mit der Leitung des Instituts für Mikrostrukturtechnik (IMT) am damaligen Forschungszentrum Karlsruhe. Nach der Fusion beider Einrichtungen zum KIT übernahm Volker Saile 2010 die Position eines Chief Science Officer (CSO) im Erweiterten Präsidium des KIT. Seit Januar 2014 leitete er den Bereich V - Physik und Mathematik des KIT.
Vitae - neue Leiter der Bereiche II, III und V
Bereich II: Professor Michael Decker, Jahrgang 1965, hat an der Universität Heidelberg Physik mit Nebenfach Wirtschaftswissenschaften studiert und 1992 mit dem Diplom abgeschlossen. Es folgte die Promotion im Jahr 1995. Decker war wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart sowie an der Europäischen Akademie GmbH. 2003 kam er ans Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT und wurde 2004 dessen stellvertretender Institutsleiter. 2006 habilitierte er mit einer Arbeit zur angewandten interdisziplinären Forschung in der Technikfolgenabschätzung. Seit 2009 ist er Universitätsprofessor für Technikfolgenabschätzung am Institut für Philosophie des KIT. Seit 2014 leitet er das ITAS. Er ist Sprecher des Bereichs Schlüsseltechnologien und Innovationsprozesse im bundesweiten Programm „Technologie, Innovation und Gesellschaft“ der Helmholtz-Gemeinschaft und unter anderem Vorsitzender des Beirats „Innovations- und Technikanalyse“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Bereich III: Professor Joachim Knebel, Jahrgang 1962, studierte Maschinenbau an der damaligen Universität Karlsruhe und promovierte im Jahr 1993. Von 2010 bis 2013 war er Chief Science Officer und Mitglied des Erweiterten Präsidiums des KIT. Außerdem fungierte er als Sprecher des Helmholtz-Programms „Nukleare Entsorgung und Sicherheit“ sowie als Sprecher des Querschnittprogramms „Elektromobilität“ der Helmholtz-Gemeinschaft. Er ist Mitglied in vielen Gremien, unter anderem seit 2011 Sprecher einer bundesweiten Arbeitsgruppe zu Fukushima. Seit 2014 leitet er den Bereich III - Maschinenbau und Elektrotechnik. Im Dezember 2013 wurde Joachim Knebel für seine Beiträge zur Entwicklung eines zukünftigen Energiesystems und die Förderung der Russisch-Europäischen Zusammenarbeit von der Staatlichen Universität Sankt Petersburg mit dem Titel Professor honoris causa ausgezeichnet.
Bereich V: Professor Johannes Blümer, Jahrgang 1955, hat an der Universität Dortmund studiert und dort 1985 über ein Experiment der Neutrinophysik des CERN/Genf promoviert. Er habilitierte 1995 an der Universität Mainz und nahm eine Forschungsstelle am CERN an, um dort zwei Jahre als Sprecher des Experimentes "NA48" die Ursachen einer Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie zu erforschen. Seit 1999 forscht und lehrt Blümer in Karlsruhe. Er hat dort das Feld Astroteilchenphysik mitbegründet und das KIT in internationale Großprojekte wie das Pierre Auger-Observatorium und KATRIN eingebracht. Er ist als Programmsprecher der Helmholtz-Gemeinschaft und im Bewilligungsausschuss für Sonderforschungsbereiche der DFG aktiv. Am KIT hat er mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen das KIT-Centrum Elementarteilchen- und Astroteilchenphysik KCETA gegründet und die damit verbundene Exzellenz-Graduiertenschule KSETA eingerichtet. 2013 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universidad Nacional de San Martin in Buenos Aires für den Aufbau der Astoteilchenphysik in Argentinien und für Nachwuchsförderung.
Weitere Bildunterschriften (Fotos: Tanja Meißner, KIT):
Bild Nr. 3: Prof. Michael Decker (re.) neben KIT-Präsident Prof. Holger Hanselka
Bild Nr. 4: Prof. Johannes Blümer (re.) neben KIT-Präsident Prof. Holger Hanselka
Bild Nr. 5: Prof. Joachim Knebel (li.) neben KIT-Präsident Prof. Holger Hanselka
Bild Nr. 6: Verabschiedung der Bereichsleiter Prof. Wilfried Juling und Prof. Volker Saile
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.