Werden extreme Wetterereignisse wie die Starkniederschläge und die damit verbundenen Überschwemmungen im Mai und Juni 2016 häufiger? Gibt es einen Zusammenhang mit der globalen Erwärmung? Wie können Modelle helfen, die regionalen Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen und Strategien zur Anpassung zu entwickeln? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich Wissenschaft, Kommunen und Versicherungswirtschaft seit Jahren sehr intensiv. Beiträge aus diesen Feldern stehen auch auf dem Programm der 6. REKLIM-Regionalkonferenz „Klimawandel in Regionen“, die am 5. Oktober 2016 ab 9.30 Uhr im Gartensaal des Karlsruher Schlosses stattfindet. Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) organisieren die Veranstaltung, zu der die interessierte Öffentlichkeit und Fachöffentlichkeit herzlich eingeladen ist.
Von den Grundlagen der Klimamodellierung bis zur Anpassung an den Klimawandel reicht das Spektrum der Beiträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Forschungsverbund „Regionale Klimaänderungen“ (REKLIM) der Helmholtz-Gemeinschaft sowie von Vertreterinnen und Vertretern aus der Versicherungswirtschaft und aus Kommunen.
Im Fokus stehen dabei die Herausforderungen der Klimamodellierung und Extremereignisse. „Gerade für die Frage, ob extreme Wetterereignisse wie Starkregen oder Stürme häufiger und intensiver werden, haben regionale Klimamodelle eine enorme Bedeutung. Daraus abgeleitete Informationen sind nicht nur für die Vorhersage und den Schutz wichtig, sondern auch für die Entwicklung von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel, die für jede Region individuell zugeschnitten werden müssen“, erläutern die wissenschaftlichen Koordinatoren der Konferenz, Prof. Dr. Peter Braesicke und PD Dr. Michael Kunz vom KIT.
Warum sich der Schluss „globale Erwärmung gleich mehr Extremwetter“ aber nicht so einfach ziehen lässt, beleuchtet einer der Tagungsbeiträge im Veranstaltungsblock Extremereignisse (ab 13.30 Uhr). In weiteren Vorträgen geht es um Katastrophen-Risiken aus Sicht eines Erst- und Rückversicherers, um die Strategie der Stadt Karlsruhe zur Anpassung an den Klimawandel und um Extremereignisse und Katastrophen im geschichtlichen Kontext in Baden-Württemberg. Zu den Themen im Block Herausforderungen der Klimamodellierung (ab 11.15 Uhr) zählt die Genauigkeit von Modellvorhersagen genauso wie die Modellierung klimarelevanter Spurengase und der Mehrwert regionaler Klimamodellierung.
„Anpassung an den Klimawandel – was sind die Anforderungen der Praxis und was kann die Klimaforschung leisten?“: So lauten die Leitfragen der Podiumsdiskussion um 15 Uhr mit Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Naturschutz, Kommunen, Versicherungen und Wissenschaft.
Konferenzbeginn ist um 9:30 Uhr: Professor Oliver Kraft, Vizepräsident des KIT für Forschung, Helmfried Meinel, Ministerialdirektor im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und Klaus Stapf, Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, eröffnen die Veranstaltung.
Die 6. REKLIM Regionalkonferenz schließt mit der KIT Climate Lecture: „Sozialwissenschaftliche Kontextualisierung der Klimaforschung“ um 18:15 Uhr, einem Vortrag von Professor Hans von Storch, Klimaforscher und Meteorologe aus Hamburg.
Vollständiges Programm, weitere Informationen sowie Anmeldung zur Tagung: http://www.reklim.de/konferenz-2016
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Anmeldung erbeten bis zum 16. September 2016.
Über REKLIM
Die Helmholtz-Klimainitiative REKLIM (Regionale Klimaänderungen) ist ein 2009 gegründeter Verbund von neun Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft. REKLIM nutzt die in der Helmholtz-Gemeinschaft gebündelte Kompetenz für regionale Beobachtungs- und Prozessstudien in Kombination mit Modellsimulationen zur Verbesserung von regionalen und globalen Klimamodellen, die eine solide Basis für klimabezogene Entscheidungshilfen bieten sollen. Weitere Informationen: www.reklim.de
Details zum KIT-Zentrum Klima und Umwelt: http://www.klima-umwelt.kit.edu
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.