Mit der Bedeutung von Bildung für die Integration von Migranten befasst sich der Bildungskongress Karlsruhe 2016 vom 22. bis 25. September. Die Forschungsstelle Lehrerberufseignung am Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) richtet den Kongress mit der Stadt Karlsruhe, der Schulverwaltung und mehreren Karlsruher Hochschulen aus. Über Vorträge, Seminare, Workshops, Ausstellungen und Kulturveranstaltungen bringt der Kongress Theorie und Praxis zusammen.
„Die Aus- und Fortbildung von Lehrern ist ein wichtiger Beitrag des KIT zur gesellschaftlichen Aufgabe Bildung“, erklärt Professor Alexander Wanner, Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten am KIT. „Wir sehen Lehrer und Pädagogen an entscheidender Stelle für den Erfolg von Bildung sowie der damit zusammenhängenden Integration und wollen sie fit machen für die sich wandelnden Ansprüche ihres Berufes. Der Bildungskongress 2016 setzt sich mit dieser Thematik auseinander und bringt Akteure aus Theorie und Praxis zusammen.“
Wie lässt sich in einer pluralistischen Gesellschaft Toleranz definieren? Wo liegen deren Grenzen? Welches sind die transkulturellen Grundwerte, deren gelebte Verwirklichung eine Gesellschaft wachsen lässt? Diesen und weiteren Fragen widmet sich der institutions- und disziplinübergreifende Bildungskongress Karlsruhe 2016 unter dem Titel „Integration als Bildungsaufgabe!?“.
„Globalisierung und aktuelle Flüchtlingssituation stellen das Bildungssystem vor große Herausforderungen“, betont Professor Johann J. Beichel vom Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik des KIT. „Bei der Integration spielt Sprache eine wesentliche Rolle, doch Deutschkurse allein genügen nicht.“ Beichel ist Leiter der Forschungsstelle Lehrerberufseignung des KIT, die den Bildungskongress Karlsruhe 2016 organsiert, Leiter der Forschungsgruppe Ästhetische Bildung am KIT und vormaliger Leiter des Landeslehrerprüfungsamts beim Regierungspräsidium Karlsruhe. „Migrantinnen und Migranten müssen über Bildung an die rechtlichen, moralischen und kulturellen Werte ihrer neuen Lebenswelt herangeführt werden. Zugleich bedarf es einer beidseitigen Verständigung und kritischen Reflexion über Einstellungen und Vorurteile.“
Der Bildungskongress Karlsruhe 2016 bringt in 38 Einzelveranstaltungen Theorie und Praxis zusammen und verbindet die Ebenen von Wissenschaft und Forschung, Schule und Lehrern, Eltern und Verbänden. Als Veranstalter kooperiert die Forschungsstelle Lehrerberufseignung am Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik des KIT mit dem Zentrum für Lehrerbildung des KIT sowie der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, der Musikhochschule Karlsruhe, dem Regierungspräsidium Karlsruhe – Abteilung 7 „Schule und Bildung“, dem Staatlichen Schulamt Karlsruhe, dem Schul- und Sportamt der Stadt Karlsruhe und dem Karlsruher Stadtjugendausschuss.
Aus dem Programm des Bildungskongresses
- Bei der Eröffnung des Bildungskongresses am Donnerstag, 22. September, ab 18 Uhr im Gebäude 20.30 am KIT Campus Süd spricht der Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Professor Rüdiger Safranski über „Bildung und Leben“.
- Am Samstag, 24. September, um 11 Uhr im Audimax am KIT Campus Süd beleuchtet der frühere Bundesverfassungsrichter Professor Paul Kirchhof verfassungsrechtliche Aspekte der Integration.
- Den Abschlussvortrag am Sonntag, 25. September, um 11 Uhr im Audimax hält Professor Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a.D., über „Integration und Lebensform“.
Ein umfangreiches kulturelles Programm begleitet den Kongress. „Im künstlerischen Bereich – Tanz, Musik oder Theater – sowie im Sport liegen große Chancen der Verständigung, noch bevor die Sprache geläufig ist“, erklärt Professor Johann J. Beichel.
Vollständiges Programm des Bildungskongresses und Anmeldung unter http://www.pkm.kit.edu/bildungskongress.php
Teilnehmergebühren werden nicht erhoben, eine Anmeldung ist erwünscht.
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