Das Projekt „HIGH-TOOL“ gehört zu den Preisträgern des Deutschen Mobilitätspreises 2017. Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur übergaben Staatssekretärin Dorothee Bär und Ute Weiland, Geschäftsführerin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ den Preis für das Projekt „HIGH-TOOL“ an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und seine Partner aus fünf Ländern. Unter Koordination des KIT wurde ein Planungstool für die EU entwickelt, welches die quantitativen Auswirkungen von verkehrspolitischen Maßnahmen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt prognostiziert.
„Das KIT forscht zusammen mit starken nationalen und internationalen Partnern an den Herausforderungen der Gesellschaft in Energie, Mobilität, Information“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Der Deutsche Mobilitätspreis an das Projekt HIGH-TOOL unterstreicht, dass dies der richtige Weg ist, um ausgezeichnete Beiträge zu leisten.“
„Deutschland ist das Mobilitätsland Nr. 1! Mit dem Deutschen Mobilitätspreis fördern wir bewegende Innovationen ‚Made in Germany‘. Denn mit den besten Ideen werden wir zum Vorreiter für die Mobilität 4.0!“, so Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, anlässlich der Preisvergabe an HIGH-TOOL und die anderen Preisträger.
Das im Rahmen des EU-Projekts HIGH-TOOL entwickelte Modell (Strategic high-level transport model) ermöglicht, verkehrspolitische Maßnahmen und ihre Wirkung im Computer abzubilden. Damit erhält die Generaldirektion Mobilität und Verkehr (GD MOVE) der Europäischen Kommission ein quantitatives Instrument, um die Wirkung dieser Maßnahmen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt auf Jahrzehnte zu bewerten. HIGH-TOOL lässt sich sowohl dazu einsetzen, Optionen strategisch zu beurteilen, als auch dazu, eine Vorauswahl von Optionen zu treffen, die dann anhand detaillierterer Modelle genau zu untersuchen sind.
Das Modell HIGH-TOOL ermöglicht, verkehrspolitische Maßnahmen und ihre Wirkung im Computer abzubilden. (Bild: KIT/HIGH-TOOL)
„Die Auszeichnung durch den Deutschen Mobilitätspreis ist natürlich auch ein Ansporn für das Projektteam, das Instrument weiter anzuwenden und weiterzuentwickeln“ freut sich Projektkoordinator Dr. Eckhard Szimba, Gruppenleiter am Lehrstuhl für Netzwerkökonomie am Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON) des KIT. Die Verleihung des Deutschen Mobilitätspreises an ein EU-Projekt verdeutliche zudem die Synergien zwischen europäischer Verkehrsforschung sowie nationaler Verkehrsforschung und –politik.
„HIGH-TOOL“ steht als Open Source Software bereit und zeichnet sich durch nutzerfreundliche Bedienung aus. Zu jeder Strategiesimulation liefert es einen Bewertungsbericht, der die wesentlichen Ergebnisse im Excel-Format mit Tabellen und Diagrammen darstellt.
Die Europäische Union förderte das Projekt HIGH-TOOL im 7. Forschungsrahmenprogramm mit insgesamt rund 2,5 Millionen Euro. Beteiligt waren insgesamt acht Partner aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Spanien und Ungarn. Das KIT war neben seiner Funktion als Koordinator in alle Bereiche der Entwicklung involviert und war für das Modul zur Personenverkehrsnachfrage verantwortlich.
Mehr zum Projekt:
www.deutscher-mobilitätspreis.de/hightool
kit.edu/kit/pi_2017_023_high-tool-unterstutzt-verkehrsplanung-in-europa.php
Zum Deutschen Mobilitätspreis
Mit dem Deutschen Mobilitätspreis machen die Initiative „Deutschland –Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) digitale Innovationen für eine intelligente Mobilität öffentlich sichtbar und setzen weitere Impulse für den Standort Deutschland. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Chancen innovativer digitaler Lösungen für die Mobilität von morgen aufzuzeigen.
Aus rund 170 Bewerbungen hat die Jury die 10 Preisträger des Jahres 2017 ausgewählt. Sie zeigen, wie der digitale Wandel der Mobilität so vorangebracht werden kann, dass Menschen und Güter in Zukunft noch intelligenter und sicherer unterwegs sein können. „HIGH-TOOL“ und die weiteren Preisträger stellen somit ein leuchtendes Beispiel für den Standort Deutschland dar.
www.deutscher-mobilitaetspreis.de
Details zum KIT-Zentrum Mobilitätssysteme: http://www.mobilitaetssysteme.kit.edu
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.