Umweltforschung: Vielfalt bei Amazonasbäumen neu vermessen
Die Überschwemmungswälder des Amazonas gehören zu den größten und artenreichsten der Erde und unterstützen entscheidend die Ökosystemleistungen der Flussauen. Sie sind eng mit saisonalen Überschwemmungszyklen verknüpft, die sich aber durch den Klimawandel, Abholzung und Wasserkraftnutzung verändern. Um die Wälder besser schützen zu können und mögliche Anfälligkeiten zu erkennen, ist es wichtig, zu verstehen, wie stark die Auenbäume auf einen bestimmten Lebensraum spezialisiert sind. Das haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) jetzt untersucht und ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Nature Ecology & Evolution veröffentlicht.
Viele Baumarten sind stark auf Überschwemmungsgebiete beschränkt
Für ihre Studie nutzten die Forschenden umfangreiche Datensätze zu Waldbeständen im Amazonasgebiet. „Die Überschwemmungsgebiete machen zwar nur etwa ein Fünftel der Fläche aus, beherbergen aber einen Großteil der vorkommenden Baumarten“, sagt John Ethan Householder vom Institut für Geographie und Geoökologie des KIT. „Obwohl viele Arten auch in anderen Waldtypen vorkommen, zeigen unsere Daten nun, dass jede sechste Baumart auf Überschwemmungsgebiete spezialisiert ist und wahrscheinlich saisonal überschwemmte Lebensräume zum Überleben braucht.“
Diese spezialisierten Arten sind entsprechend vor allem in Regionen mit starken Überschwemmungen zu finden. „Die regionalen Unterschiede machen deutlich, dass wir diese Gebiete effektiver schützen müssen, um die biologische Vielfalt und ihren unverzichtbaren Nutzen für Mensch und Umwelt zu erhalten“, so Householder.
swi, 15.03.2024