Pflanzenforschung: Wer ist die „wahre“ Moringa?

Mit genetischen Barcodes decken Forschende des KIT Fälschungen und Verwechslungen von pflanzlichen Lebensmitteln auf
Mit genetischen Barcodes können Forschende verschiedene Moringa-Arten von Verfälschungen unterscheiden Sascha Wetters, KIT
Blüte einer Moringa oleifera

Die Blätter der Pflanze Moringa oleifera, auch Meerrettichbaum genannt, gehören zu den Superfoods: Ihnen werden zahlreiche heilende und gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Ursprünglich in Indien und Südasien beheimatet, wird die Pflanze heute vor allem in Afrika angebaut. Dort kann es jedoch zu Verwechslungen mit einheimischen Verwandten kommen, was wiederum zu unbewussten oder bewussten Verfälschungen führen kann. Mithilfe von genetischen Barcodes können Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) nun die „wahre“ Moringa erkennen.

Verfälschungen erkennen durch genetischen Fingerabdruck

„Die Wirkung der aus dem indischen Ayurveda stammenden Heilpflanze beruht auf speziellen Wirkstoffen, den Glucosinolaten. Diese unterscheiden sich von Art zu Art sehr stark und können je nachdem heilende, aber auch schädigende Auswirkungen haben“, sagt Sascha Wetters vom Joseph Gottlieb Kölreuter Institut für Pflanzenwissenschaften des KIT. „Mit einer PCR-basierten Methode können wir nun schnell und sicher die ‚wahre‘ Moringa von Nachahmungsprodukten unterscheiden.“

Die Forschenden haben sechs Moringa-Arten charakterisiert, um eine einfache und robuste Authentifizierungsmethode für kommerzielle Produkte zu entwickeln. „Da bei diesen die Pflanze verarbeitet und somit nicht mehr an ihren äußerlichen Merkmalen zu erkennen ist, haben wir DNA-Marker identifiziert, die sich eindeutig den verschiedenen Moringa-Arten zuordnen lassen“, so Wetters. Diese Methode biete einen zuverlässigen Test, um Verfälschungen aufzudecken und könne so zur Sicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher beitragen.

swi, 08.05.2024