Girls' Day 2012: Mädchen-Zukunftstag am KIT
An beiden KIT-Standorten konnte eine Vielzahl an interessanten Angeboten für Mädchen der Klassenstufen 5 bis 13 angeboten werden, sodass insgesamt mehr als 450 Schülerinnen einen spannenden und abwechslungsreichen Tag verbringen und sich außerdem über die vielen naturwissenschaftlichen Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten am KIT informieren konnten.
Am Campus Süd begann der Tag traditionell mit einer gemeinsamen Einführungsveranstaltung, bei der die Mädchen von der Leiterin des Büros für Chancengleichheit, Petra Kraft, begrüßt wurden. In ihrem Vortrag stellte sie kurz das KIT seine Studiengänge und Projekte vor. Darüber hinaus erklärte sie den Teilnehmerinnen den organisatorischen Ablauf der Veranstaltung.
Es folgte eine Reihe von Vorträgen von Studentinnen und jungen Wissenschaftlerinnen. Diese so genannten „Vorbildfrauen“ wollten den jungen Teilnehmerinnen aufzeigen, dass naturwissenschaftlich-technische Studiengänge nicht nur für Männer geeignet sind und dass es für Frauen sehr spannend sein kann, in diesem Bereich zu arbeiten, zu forschen oder auch zu lehren.
Dipl.-Ing. Friederike Brendel, Institut für Hochfrequenztechnik und Elektronik, vermittelte ihrem Publikum einen Einblick in die Elektrotechnik und erklärte unter anderem, wie Elektro-Ingenieurinnen arbeiten und dass man im Alltag sehr oft unbewusst mit dem Bereich der Elektrotechnik zu tun hat. Ihre Kollegin Dr.-Ing. Sanaz Mostaghim, Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren, konnte in ihrem interessanten Vortrag falsche Thesen und Vorurteile über das Leben einer Informatikerin ausräumen.
Um den Girls' Day-Teilnehmerinnen nicht nur Frauen vorzustellen, die bereits eine Promotion oder gar Habilitation erreicht haben, referierten in diesem Jahr auch zwei Studentinnen, die es schaffen, trotz ihres technischen Studiums noch vielen interessanten Nebentätigkeiten nachzugehen. Die Informatik-Studentin Sophie Laturnus erzählte den Teilnehmerinnen auf eine sehr lockere Art von ihrem Werdegang und den Studieninhalten, die es zu meistern gilt. Als Frauenreferentin des UStA konnte sie gleich doppelt als Vorbild auf die Mädchen wirken.
Mit besonderem Interesse verfolgte das Publikum auch den Vortrag von Anya Caliebe, die als Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens vor einer ganz besonderen Herausforderung steht, da sie zwei kleine Töchter hat. Sie riet den Mädchen, sich selbst treu zu bleiben und unbedingt den Weg einzuschlagen, den man für sich selbst als den richtigen betrachtet.
Nach der Einführungsveranstaltung konnten die Teilnehmerinnen nun selbst aktiv werden. Zur Auswahl standen 25 Workshops aus den Bereichen Physik und Chemie sowie Mathematik und Informatik, in denen die Mädchen in kleinen Gruppen vieles ausprobieren konnten, kleine praktische Arbeiten selbst anfertigen durften oder auch durch Institutsführungen Einblicke in die verschiedenen Bereiche des KIT erhielten.
Die Workshops wurden von engagierten Institutsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern erarbeitet und ließen durch Titel wie „Der Chemie auf der Spur“, „Data Mining - Die digitale Kristallkugel der Informatik“ oder „Wann knackt der Keks? Materialprüfung einmal anders!“ auf spannende Inhalte schließen.
Auch am Campus Nord wurde der Girls' Day mit einer zentralen Einführungsveranstaltung eröffnet, bei der die Stellvertretende Chancengleichheitsbeauftragte Hanny Hütter die Teilnehmerinnen begrüßte und Dr. Julia Ehlermann vom Fortbildungszentrum für Technik und Umwelt sowohl das KIT mit seinen vielfältigen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten als auch den Tagesablauf vorstellte. Anschließend berichteten vier Auszubildende von ihrer Berufsausbildung und stellten sich den Fragen der Schülerinnen.
Dank der Betreuung durch zahlreiche Beschäftigte und studentische Hilfskräfte gelangten die Mädchen im Anschluss zu ihren jeweiligen Workshops, wo sie sich je nach Interessenslage in technischen oder naturwissenschaftlichen Themenbereichen ausprobieren konnten. Angeboten wurden zum Beispiel die Veranstaltungen „Kennst Du die Wunder der gebündelten Strahlen?“, „Was das Auge nicht mehr sehen kann“ oder „Beruf Technische Produktdesignerin“. Darüber hinaus waren noch weitere erlebnisreiche und spannende Workshops im Angebot.
Die rege Beteiligung der Mädchen am Girls' Day-Programm des KIT sowie das positive Feedback zeigen, dass diese Veranstaltung nach wie vor ein wichtiges Ereignis ist und auch in Zukunft nicht im Angebot des KIT fehlen darf. Dank des Engagements und der Beteiligung zahlreicher Institutsmitarbeiter/-innen, Betreuer/-innen und Helfer/-innen an beiden Standorten kann den Mädchen immer wieder aufs Neue ein interessantes und umfangreiches Angebot an Workshops präsentiert werden.
Auch im kommenden Jahr wird das KIT wieder mit einem bunten und abwechslungsreichen Programm beim Girls' Day vertreten sein.
Petra Kraft, Sarah Stibig, Julia Ehlermann, 11.05.2012