Klimaforschung: Temperatur und Wasser lassen Kohlendioxidkonzentration schwanken
Die zunehmende Kohlendioxid-(CO2)-Konzentration in der Atmosphäre und die damit einhergehende Erwärmung kennzeichnen den Klimawandel. Die jährliche Zuwachsrate variiert jedoch erheblich, da vor allem die Kohlenstoffaufnahme durch Landökosysteme wie Wälder oder Graslandschaften schwankt.
Aktuell nimmt die Landoberfläche etwa ein Viertel aller vom Menschen verursachten CO2-Emissionen auf. Ob diese Kapazität von der Temperatur oder vom verfügbaren Wasser abhängt, haben Wissenschaftler kontrovers diskutiert. Dass beides zutrifft – abhängig von der Untersuchungsperspektive –, berichtet ein internationales Expertenteam mit Klimaforschern des KIT nun in der Zeitschrift „Nature“.
Weltweit gesehen bestimme vor allem die Temperatur die jährlichen Schwankungen des Kohlenstoffhaushalts, so die Wissenschaftler. Auf lokaler Ebene dominiert dagegen die Wasserverfügbarkeit, die sich etwa auf die Photosynthese sowie die Atmung von Pflanzen und Mikroorganismen auswirkt.
Was zunächst paradox erscheint, erklären die Forscher mit Schwankungen im Zusammenspiel zwischen Landoberfläche und Atmosphäre. Sie zeigten auch, dass sich Effekte wie extreme Trockenheit in einem Gebiet der Erde und hohe Feuchtigkeit in einem anderen im weltweiten Kohlenstoff-Austausch gegenseitig fast aufheben.
Für die Studie kombinierte das Team unterschiedliche Ökosystemmodelle, darunter eins des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung am KIT.
Mehr Information: Presseinformation des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie
le, 20.01.2017