Klimawandel: Wie der Monsun die Treibhausgase nach oben bringt

Forschungsflugzeug HALO: Atmosphärenforscher untersuchen über dem Nordatlantik die Zusammenhänge von Monsun und Treibhausgasen und deren Auswirkungen auf das globale Klima.
Forschungsflugzeug HALO (Foto: Björn-Martin Sinnhuber, KIT)

Mit Harvey, Irma und Maria stand zuletzt die Hurrikan-Saison in der Karibik im Fokus der Öffentlichkeit. Bereits im Sommer sorgte der Monsun in Asien mit heftigen Niederschlägen in Indien, Bangladesch und Nepal für Verwüstungen, 1.500 Menschen starben. Folgen des Monsuns zeigen sich auch über Europa: in der Menge und Zusammensetzung von Treibhausgasen, die über die Luftmassen in der Atmosphäre transportiert werden und sich auf das globale Klima auswirken. Diese Zusammenhänge untersuchen deutsche Atmosphärenforscher aktuell bei einer Messkampagne mit dem Forschungsflugzeug HALO über dem Nordatlantik.

„Die Konzentration von Treibhausgasen wie Wasserdampf, Ozon und Methan, aber auch Zirruswolken beeinflussen den Strahlungshaushalt der Atmosphäre und damit das Klima. Deshalb wollen wir den Luftmassenaustausch, die Wolkenbildung und die Wechselwirkungen mit Luftschadstoffen noch besser verstehen“, sagt Klimaforscher Björn-Martin Sinnhuber vom KIT.

Auf Messflügen in 5 bis 15 Kilometern Höhe identifizieren die Wissenschaftler des KIT und des Forschungszentrum Jülich (FZJ) mit dem gemeinsam entwickelten Infrarotspektrometer GLORIA verschiedene Spurengase anhand ihres spektralen „Fingerabdrucks“ und analysieren die Wärmestrahlung der Atmosphäre. Gesamtziel der Kampagne WISE (Wave-driven ISentropic Exchange), die FZJ und Universität Mainz koordinieren, ist ein genaueres Verständnis der Transport- und Mischungsvorgänge, das zu verbesserten globalen Klimamodellen beitragen soll.


le, 28.09.2017