Minister Winfried Hermann am KIT
Mobilität ist ein zentrales Forschungsfeld des KIT. Etwa 850 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten im Zentrum für Mobilitätssysteme eng zusammen, um aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen für eine zukunftsweisende und nachhaltige Mobilität der Menschen und den Transport von Gütern anzugehen. Bei seinem Besuch am KIT konnte sich Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann über ausgewählte Projekte zum Thema informieren: So stellte das KIT-Zentrum für Mobilitätssysteme seine Forschung zu „Seamless Mobility“ vor, in der es um intelligent vernetzte Verkehrsmittel und -wege geht. Ziel ist ein Mobilitätssystem, das den Nutzer in den Mittelpunkt stellt und die neuesten umweltfreundlichen Technologien nutzt, um negative Nebenwirkungen des Verkehrs wie Luftverschmutzung, Lärm sowie die Nutzung wertvoller städtischer Lebensräume zu minimieren.
So arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Projekt „Omnisteer“ an einem neuen automatischen Lenksystem in Kombination mit individuell steuerbaren Einzelrädern, um die Sicherheit, den Komfort und die Energieeffizienz von Automobilen in Städten zu steigern. Im Bereich Elektromobilität erforschen die Fahrzeugtechniker des KIT im Projekt „e2 Lenk“ eine Lenkkraftunterstützung, welche die Räder des Fahrzeugs individuell antreibt und so den Elektromotor entlastet. Auch das Autonome Fahren – das KIT bringt seine Expertise unter anderem in das Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg ein – war Thema des Besuchs. Welche Mobilität brauchen wir in 10 oder 20 Jahren? Für die Bewertung von Maßnahmen für die Verkehrsplanung ist die Verkehrsverhaltensforschung unverzichtbar. Verkehrsnachfragemodelle geben hier wichtige Anhaltspunkte, über die sich der Minister ebenfalls auf dem Campus Ost des KIT informierte.
Anschließend fand die Preisvergabe des BIM-Preises der HOCHTIEF PPP Solutions GmbH am Institut für Technologie und Management im Baubetrieb (TMB) statt. BIM steht für Building Information Modeling, eine zukunftsträchtige Methode im Bauwesen, mit der Planer ihr Vorhaben an einem virtuellen Modell umsetzen können, vom Entwurf über den Bauablauf bis hin zur Kostenkalkulation. Um die Entwicklung von BIM zu stärken und den Austausch zwischen Hochschulen und Unternehmen zu fördern, vergibt die HOCHTIEF PPP Solutions GmbH jährlich den BIM-Preis für die besten Abschluss- und Studienarbeiten an Studierende der „Virtuellen Akademie A6“. Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann ist Schirmherr der Auszeichnung und hat die Preise persönlich übergeben.
Den ersten Preis bekam Patrick Schneider für seine Masterarbeit „Vergleich von Bestandsaufnahmeverfahren zur Planung der Erneuerungen des Oberbaus von Eisenbahnstrecken“, die er am TMB verfasst hat. Thomas Tschickhardt von der Hochschule Karlsruhe konnte sich über den zweiten Preis freuen für seine Masterarbeit „Entwicklung von Methoden für die 4-D-Modellierung am Beispiel eines Pilotprojektes im Ingenieurbau“. Mit ihrer gemeinsamen Projektarbeit zum Thema BIM in der Ausführungsphase erhielten Janina Briem, Sven Unterriker, Thilo Bohner, David Etzel, Matthias Fuchs, Tobias Kaiser, Sarah Karpf, Benjamin Klamert, Daniele Letert und Simon Schulze von der Hochschule Biberach den dritten Preis.
Virtuelle Akademie A6
Sieben Hochschulen aus Baden-Württemberg sind Teil des Projekts. Das Institut für Technologie und Management im Baubetrieb (TMB) ist für das KIT gemeinsam mit sechs weiteren Hochschulen aus Baden-Württemberg Teil der Akademie, die Studierenden Exkursionen, Projektarbeiten, Praktika oder studentische Abschlussarbeiten anbietet. Ziel ist es, die Entwicklung der Arbeitsmethode BIM zu stärken und den Austausch zwischen der Forschung an den Hochschulen und der Arbeitspraxis von Unternehmen zu fördern.
swe, 30.01.2019