Künstliche Intelligenz: Ethikleitfaden veröffentlicht
Künstliche Intelligenz (KI) kann unseren Alltag erleichtern, die Gesundheitsversorgung verbessern und bei der Lösung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel oder der Corona-Pandemie unterstützen. Inwieweit KI-basierte Systeme aber tatsächlich eingesetzt werden, hängt maßgeblich davon ab, ob die Menschen der Technologie vertrauen. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geleitete Plattform Lernende Systeme hat nun mit Unterstützung aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) einen Leitfaden verfasst, wie sichere, nachvollziehbare und diskriminierungsfreie KI-Anwendungen entstehen können.
Empfehlungen für den ethischen Einsatz von KI
„KI-Systeme sollten immer mit dem Ziel entwickelt und eingesetzt werden, zu ethisch legitimen Anwendungen beizutragen, idealerweise zur Förderung des Gemeinwohls“, so Mitautor Armin Grunwald, Professor für Technikphilosophie am KIT und Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag. „Beim Einsatz von KI muss Schaden für Einzelpersonen, Gemeinschaften und Umwelt vermieden werden. Die Systeme müssen rechtskonform und technisch robust sein. Sie dürfen zu keinem Zeitpunkt ein unannehmbares Sicherheitsrisiko darstellen.“
In dem Leitfaden wird außerdem empfohlen, dass Technologieunternehmen erklärbare KI-Systeme konzipieren sollten, die Ergebnisse und Entscheidungen für Nutzerinnen und Nutzer nachvollziehbar machen. Angeregt wird zudem ein zentrales KI-Register, das von Wirtschaft und öffentlicher Hand in Kooperation betrieben wird, sowie die Entwicklung offener Schnittstellen in den KI-Systemen mit dem Ziel, die Vielfalt des Marktangebots zu erhalten.
mhe, 08.10.2020