CO2-Emissionen: Rekord-Rückgang durch Corona
Die Corona-Pandemie hat zu einem deutlichen Rückgang der globalen CO2-Emissionen geführt – dies zeigt die jährliche Bilanz des Global Carbon Projects (GCP), eines weltweiten Zusammenschlusses von Klimaforscherinnen und -forschern, an dem Almut Arneth, Professorin am KIT, beteiligt ist. Die Wissenschaftler analysieren, welche Mengen an Treibhausgasen jährlich freigesetzt werden.
Der neueste Bericht des GCP zeigt, dass es fünf Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen gelungen ist, die Zunahme der globalen CO2-Emissionen zu verlangsamen: In 24 Ländern mit wachsenden Volkswirtschaften gingen die fossilen CO2-Emissionen bereits deutlich zurück. 2020 sanken diese aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie – vor allem im Verkehrssektor – um sieben Prozent.
„Dieser coronabedingte Rückgang der Emissionen ist erheblich höher als frühere Rückgänge, wie sie in einzelnen Jahren beobachtet wurden. Nichtsdestotrotz ist die mittelfristige Entwicklung über Jahre gemittelt besorgniserregend. Wir sprechen ja nur davon, die Zunahme der Emissionen zu verlangsamen – das ist noch weit entfernt von einer Kehrtwende“, sagt Arneth, die am Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU), dem Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen, forscht. Die CO2-Emissionen insgesamt – sowohl aus fossilem CO2 als auch aus der Landnutzung – liegen laut dem Bericht im Jahr 2020 auf einem Niveau von etwa 2012. „Das lässt den CO2-Gehalt in der Atmosphäre natürlich insgesamt weiter ansteigen. Stabilisieren wird sich der atmosphärische CO2-Gehalt und damit das Weltklima erst dann, wenn die globalen Emissionen sehr nahe bei null liegen“, so die Expertin.
swi, 11.12.2020