Das KIT trauert um Professor h.c. Jürgen Hubbert
„Wir durften Jürgen Hubbert als einen großen Visionär und Vordenker, als engagierten wie aufrechten Mitstreiter und als treuen Weggefährten kennenlernen, der uns stets mit Rat und Tat zur Seite stand“, so der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka.
Jürgen Hubbert war dem KIT in der Lehre und Nachwuchsförderung eng verbunden. Die Internationalisierung der Ingenieursausbildung am KIT lag ihm in besonderem Maße am Herzen. In den 1990er-Jahren nahm er einen Lehrauftrag an der Fakultät für Maschinenbau der damaligen Universität Karlsruhe (TH) wahr. Im Jahr 2005 übernahm er den Vorsitz des Industrieförderkreises sowie den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitz am International Department des KIT.
„Mister Mercedes“, wie Hubbert vertrauensvoll von seinen Studierenden und Kollegen genannt wurde, gelang hier beispiellos mit Herz und Hand der Brückenschlag an der Schnittstelle zwischen Forschung, Lehre und Industrie und die damit verbundene so wichtige zwischenmenschliche Vernetzung. Für sein weit herausragendes langjähriges Engagement zum Wohle des KIT, insbesondere der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Ingenieurswissenschaften in Lehre und Forschung des Maschinenbaus sowie der Internationalisierung erhielt Jürgen Hubbert eine Ehrenprofessur des KIT und wurde 2015 zum Ehrenbürger des KIT ernannt.
„Professor Jürgen Hubbert setzte sich stets für die Internationalisierung der Ingenieursausbildung am KIT ein und hat so mit dazu beigetragen, das KIT als Stätte qualitativ herausragender Ausbildung international zu etablieren“, so Holger Hanselka. „Sein Engagement für das KIT verdient größten Respekt und Anerkennung. Jürgen Hubbert hinterlässt eine große Lücke. Wir sind ihm zu höchstem Dank verpflichtet für die Weichen, die er zeitlebens gestellt hat und für seine außerordentliche Unterstützung. Wir werden sein Vermächtnis in dankbarer Erinnerung halten.“
Jürgen Hubbert trat nach dem Maschinenbaustudium in Stuttgart 1965 in die damalige Daimler-Benz AG ein, wo er sein gesamtes Berufsleben verbrachte. Nach verschiedenen Führungsstationen im Unternehmen leitete er seit Beginn der 1990er-Jahre das Pkw-Geschäft. Bis zur Pensionierung 2004 gehörte er dem Daimler-Vorstand an. Neben seiner Tätigkeit bei der Daimler AG engagierte sich Hubbert als Mitglied zahlloser Gremien in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. So war er etwa Aufsichtsratsmitglied der Industriewerke Karlsruhe-Augsburg AG, Mitglied des Konzernbeirats der Deutschen Bahn, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins der Staatsgalerie Stuttgart oder Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung zur Förderung der Semperoper. Im Jahr 2000 verlieh ihm Österreich das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich. Im Jahr 2004 erhielt er von der Bundesrepublik Deutschland das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
rli, 22.01.2021