Gesundheitsschutz: Mehr Sicherheit vor gefährlichen Stoffen

EU-Projekt verfolgt neue Ansätze zur Vorhersage gesundheitsschädlicher Wirkungen von Chemikalien
Zebrafischembryo
Zwei Tage alte Zebrafischembryo in der Eihülle (Foto: Giuseppina Pace, KIT)

Chemikalien können schon in geringen Mengen gesundheitliche Problemen verursachen, wenn man ihnen länger ausgesetzt ist. Die Menschen vor gesundheitsgefährdenden Stoffen in der Nahrung, in Konsumartikeln oder in der Umwelt zu schützen, ist das Ziel des mit 19,3 Millionen Euro dotierten EU-Projekts PrecisionTox, an dem auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) maßgeblich beteiligt ist. In Zukunft sollen damit gesundheitsschädliche Substanzen schneller und zuverlässiger identifiziert werden, bevor sie in den Handel und die Umwelt gelangen.
Neben dem KIT arbeiten 14 weitere europäische und US-Organisationen an dem Projekt unter Federführung der University of Birmingham. Das KIT ist dabei für das mit einer Million Euro dotierte Arbeitspaket „Vergleichende Toxikologie“ verantwortlich und bringt hier seine jahrelange Erfahrung in der molekularen Toxikologie, der Zebrafischforschung und der Hochdurchsatzmikroskopie ein. „Mithilfe von menschlichen Zellkulturen sowie Zebrafischembryonen untersuchen wir mit neuesten systembiologischen Ansätzen hunderte von Chemikalien systematisch auf toxische Wirkungen“, so der Arbeitspaket-Koordinator Carsten Weiss vom Institut für Biologische und Chemische Systeme des KIT.


„Wir erstellen tausende von biologischen Proben, die von den Projektpartnern weiterverarbeitet werden, um die Veränderung von Stoffwechselprodukten sowie die Aktivität tausender Gene nach Chemikaliengabe zu messen.“ Die Daten sollen mithilfe von bioinformatischer Analyse, Computermodellierung und künstlicher Intelligenz die Wirkungsweise unterschiedlichster Substanzen auf komplexe biologische Prozesse aufzeigen und dadurch Vorhersagen zur biologischen Wirkung von Chemikalien erlauben.

rli, 08.04.2021

https://cordis.europa.eu/project/id/965406

BU Zebrafisch: Zwei Tage alte Zebrafischembryo in der Eihülle (Foto: Giuseppina Pace, KIT).