Miteinander von Mensch und Maschine

Forscher entwickeln intelligente Helfer im Alltag – KIT-Schwerpunkt Anthropomatik und Robotik eröffnet
(Foto: Andreas Drollinger)
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KIT-Wissenschaftler entwickeln im neuen Forschungsschwerpunkt Anthropomatik und Robotik Maschinen, die den Menschen das Leben erleichtern. Künftig arbeiten mehr als 250 Wissenschaftler aus verschiedenen Fachbereichen an der Vision, intelligente und menschzentrierte Systeme in unserem Alltag zu verankern. Am 30. November wurde der Schwerpunkt feierlich eröffnet. Vertreter aus Wissenschaft, Industrie und Politik konnten sich in Vorträgen und zahlreichen Live-Demonstrationen von der Breite und Tiefe der Anthropomatik- und Robotikforschung am KIT überzeugen.

Anthropomatik ist ein Kunstwort und bezeichnet die Wissenschaft von der Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Ziel der Forscher ist es, Maschinen die Fähigkeit zu verleihen, wie ein Mensch zu kommunizieren, zu interagieren und autonom zu handeln. Dabei sollen die Systeme "menschgerecht", also in der Lage sein, sich an die Bedürfnisse des Menschen individuell anzupassen.

Voraussetzung für die Entwicklung dieser Systeme ist ein grundlegendes Verständnis des Menschen, seiner Anatomie, seiner Motorik, seiner Wahrnehmung und Informationsverarbeitung sowie seiner Fähigkeit zu handeln und Erfahrungen zu nutzen. Die Maschinen sollen menschliches und soziales Verhalten erlernen, um den Menschen bestmöglich in seinen Alltagsumgebungen unterstützen zu können.

"Wir entwickeln Systeme für den Menschen, die ihn entlasten, die ihm dabei aber genug persönliche Entscheidungsfreiräume und Lebensqualität lassen", erklärt Professor Rüdiger Dillmann, Sprecher des neuen KIT-Schwerpunktes. Maschinen werden, so Dillmann, in den Alltagsumgebungen der Menschen wie etwa im Haushalt, im Auto oder im Büro, einen immer größeren Stellenwert einnehmen. "Auf die Informatik kommen damit neue Fragestellungen zu, die wir nur gemeinsam mit den Humanwissenschaften beantworten können. Beteiligt ist deshalb neben den Fakultäten für Informatik, Maschinenbau und Elektrotechnik auch die Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften", so Dillmann.

Kernthemen des KIT-Schwerpunktes Anthropomatik und Robotik sind unter anderem die Interaktion und Kommunikation von Menschen mit technischen Systemen, Humanoide Robotik und maschinelle Intelligenz. Besonders wichtig sind dabei Bereiche wie das Sprach- und Bildverstehen, das Erkennen von Situationen, die Generierung von Erfahrungswissen sowie die Biosignal- und Sensordatenverarbeitung in Sensornetzen.

Darüber hinaus befasst sich der Forschungsbereich mit dem Design, dem Aufbau und der Automatisierung von Robotern für unterschiedlichste Anwendungsszenarien wie etwa in der Medizin, der Industrie oder im Servicebereich.


Barbara Dörrscheidt, 7.12.2010

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