Sie ist die Begründerin der Ethischen Leitlinien des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), erarbeitete als Vizepräsidentin für Personal und Recht das Fundament für ein einheitliches Personalkonzept und bewerkstelligte den reibungslosen Übergang der Dienstherren- und Arbeitgebereigenschaft von rund 9000 Beschäftigen vom Land auf das KIT. Die Gemeinsame Satzung des KIT, die Ende 2013 verabschiedet wurde, trägt ebenfalls Barnstedts Handschrift. Und mit der Selbstverpflichtung „Gute Arbeit am KIT“ griff Barnstedt den gesetzlichen Regelungen vor und setzte sich dafür ein, planbare Karrierewege zu schaffen. Kurzum: Die Liste ihrer Projekte und Erfolge ist lang. Nun geht Dr. Elke Luise Barnstedt zum 31. Dezember diesen Jahres in den Ruhestand.
„Mit großer Freude und Dankbarkeit blicke ich auf die sechs Jahre am KIT zurück“, sagt Elke Luise Barnstedt. „Es war eine spannende Zeit, und ich freue mich, dass ich das Zusammenwachsen des KIT mitgestalten konnte. Ich habe in vielen Begegnungen und zahlreichen Gremiensitzungen erleben dürfen, wie im KIT mit großem Engagement an der Gestaltung der Einheit des KIT mitgewirkt wurde. Beeindruckend war vor etwa zwei Jahren, als eine Arbeitsgruppe des KIT-Senats zur Reform des KIT-Gesetzes mit großer Einmütigkeit das Entfallen der getrennten Finanzströme und der „Bänke“ im KIT-Senat vorgeschlagen hat. Leider wurde dieses damals politisch nicht weiterverfolgt“, so Barnstedt.
„Elke Luise Barnstedt war eine hervorragende und sehr tatkräftige Vizepräsidentin“, sagt der Präsident des KIT Professor Holger Hanselka. „Ohne ihren unermüdlichen Einsatz stünde das KIT heute nicht auf einer so guten gemeinsamen Grundlage. In vertrauensvoller Zusammenarbeit konnten wir die Gemeinsame Satzung auf den Weg bringen, einen Meilenstein in der Geschichte des KIT. Dank ihrer Arbeit haben wir nun ein einheitliches Personalkonzept und unter ihrer Amtszeit gelang erfolgreich der Übergang der Dienstherren- und Arbeitgebereigenschaft vom Land auf das KIT“, so Hanselka weiter. „Ob Chancengleichheit, Compliance-Richtlinien, Verhaltenskodex, Richtlinien für Berufungen oder Institutsordnungen. Elke Luise Barnstedt hat am KIT unverkennbar ihre Spuren hinterlassen und ich danke ihr sehr für ihr großes Engagement für das KIT.“
Für den Personalrat bedankt sich der Vorsitzende Dr. Wolfgang Eppler bei der Vizepräsidentin für Personal und Recht für die konstruktive Zusammenarbeit: „Mit Frau Barnstedt etablierte sich eine Verhandlungskultur des gegenseitigen Respekts, die Interessen und Argumente der anderen Seite ernst zu nehmen“, betont Eppler. „Wichtige Impulse gingen in Richtung Personalplanung und Beschränkung von Befristungen im Rahmen der von der Landesregierung geforderten Selbstverpflichtung ‚Gute Arbeit‘ aus.“
Gute Arbeit am KIT
Elke Luise Barnstedt wechselte 2011 von ihrer Position als Direktorin beim Bundesverfassungsgericht ans KIT und kam damit an ihre Wirkungsstätte zu Beginn Ihres beruflichen Weges zurück, denn von 1988 bis 1994 war sie bereits an der Universität Karlsruhe, zuletzt als Stellvertreterin des Kanzlers, tätig. Während ihrer Amtszeit als Vizepräsidentin hat sie sich für planbare Karrierewege für die Beschäftigten des KIT eingesetzt. So haben mit der Selbstverpflichtung „Gute Arbeit am Karlsruher Institut für Technologie“ das Präsidium des KIT, der KIT-Senat und der Personalrat Regelungen zu mehrjährigen befristeten Arbeitsverhältnissen festgelegt, so etwa die Limitierung der Dauer von befristeten Arbeitsverhältnissen. Während ihrer Amtszeit hat sich die Zahl der Langzeit-Befristungen zugunsten von dauerhaften Beschäftigungsverhältnissen reduziert. Sie etablierte ein Compliance-System, dessen Fundament ein unter großer Beteiligung vieler Beschäftigten entwickelter Verhaltenskodex ist.
Barnstedts Nachfolgerin im Amt der Vizepräsidentin für Personal und Recht ist ab 1. Januar 2017 Christine von Vangerow (siehe Presseinformation des KIT 141/2016).
Elke Luise Barnstedt – zur Person:
Dr. Elke Luise Barnstedt wurde am 18. Februar 1956 in Dernbach (Kreis Montabaur) geboren. An der Universität Göttingen studierte sie Rechtswissenschaften und promovierte nach der Zweiten Juristischen Staatsprüfung 1988 zum Thema „Die Durchführung der Gemeinsamen Marktordnung in der Bundesrepublik“. Während dieser Zeit war sie Mitarbeiterin am Institut für Landwirtschaftsrecht der Universität Göttingen und Akademische Rätin an der Universität Osnabrück. 1988 kam Barnstedt an die damalige Universität Karlsruhe und war von Dezember 1992 bis September 1994 Stellvertreterin des damaligen Kanzlers Dr. Gerhard Selmayr. Nach ihrer Zeit an der Universität Karlsruhe wurde sie im Oktober 1994 zur Kanzlerin der Universität Konstanz ernannt. Von Januar 1999 bis Dezember 2010 hatte Barnstedt das Amt als Direktorin beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe inne. Seit 1. Januar 2011 ist Elke Luise Barnstedt als Vizepräsidentin des KIT für das Ressort Personal und Recht zuständig.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.