Forschende vermissen Klimapolitik

Aufgrund der geopolitischen Umwälzungen droht der Klimawandel von der Agenda zu rutschen. Forschende des KIT fordern ein Umdenken und schließen sich einem bundesweiten Appell an.
Schlammbedeckte Straße, vor einem Haus türmen sich Einrichtungsgegenstände, die nach  einem Unwetter beschädigt wurden. Gabi Zachmann, KIT
Ernsthafte Bedrohung: Extremwettereignisse wie 2024 im nördlichen Landkreis Karlsruhe werden durch den Klimawandel zunehmen. Über 13700 Forschende aus ganz Deutschland appellieren eindringlich an die Politik, den Klimaschutz nicht zu vernachlässigen.

Forschende aus ganz Deutschland – darunter prominente Klimawissenschaftlerinnen und Klimawissenschaftler – haben sich mit einem eindringlichen Appell an die Bundespolitik gewandt: Trotz globaler Krisen und Umbrüche darf der Klimawandel nicht in den Hintergrund geraten. In ihrem Schreiben, das von Scientists for Future an der Universität Bayreuth koordiniert wurde, mahnen sie eine konsequente und wissenschaftsbasierte Klimapolitik an. Insbesondere fordern sie von der zukünftigen Bundesregierung eine verlässliche Umsetzung des Klimaschutzgesetzes, eine klare politische Kommunikation und Investitionen in erneuerbare Energien.

Bedrohung nicht länger verdrängen

„Die Klimakrise und weitere Umweltkrisen sind mittelfristig die größte Bedrohung für Sicherheit, Wirtschaft und Wohlstand, Demokratie, Zivilisation und Menschenleben“, heißt es im Appell. Die Scientist for Future kritisieren, dass Klimafragen im politischen Diskurs zunehmend an den Rand gedrängt würden – ein Kurs, der langfristig wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden anrichte. Stattdessen brauche es Verlässlichkeit: Ein abrupter Kurswechsel beim Klimaschutz schade dem Wirtschaftsstandort Deutschland, denn Unternehmen bräuchten Planungssicherheit.
Insgesamt haben sich mehr als 13 700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen dem Appell angeschlossen. Aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) kommt mit über 370 Unterschriften die höchste Beteiligung an der Initiative. Die Forschenden haben den Appell mit den Unterschriften nach Ablauf der Zeichnungsfrist an Vertreterinnen und Vertreter der Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen und der Linkspartei übergeben.

mhe, 26.03.2025