Homeoffice fördert Bewegungsmangel
Für viele Büroangestellte sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ist das Arbeiten im eigenen Zuhause zu einer dauerhaften Option geworden. Welchen Einfluss das Homeoffice auf das Bewegungsverhalten – und damit langfristig auf die Gesundheit – hat, ist noch wenig erschlossen. Empirische Aufschlüsse liefert nun eine Studie, die Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zusammen mit Einrichtungen in Mannheim und Rotterdam durchgeführt haben.
Über insgesamt 276 Tage erfassten die Forschenden Daten von 55 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei der häuslichen Erledigung ihrer Dienstgeschäfte. Mithilfe eines dualen Beschleunigungsmesser-Systems wurden Körperposition und Körperbeschleunigung registriert. Hinzu kamen demografisch-psychologische Abfragen.
„Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass das Arbeiten von zu Hause aus dem Bewegungsmangel Vorschub leistet“, fasst Erstautorin Svenja Sers vom Institut für Sport und Sportwissenschaft des KIT zusammen. „So verringert sich die mit moderaten bis intensiven körperlichen Aktivitäten verbrachte Zeit um durchschnittlich 18 Minuten pro Tag – möglicherweise auch, weil das Pendeln zur Arbeit entfällt.“ Auf lange Sicht schade dies der eigenen und der öffentlichen Gesundheit. „Deshalb“, so Sers, „halten wir die Entwicklung von innovativen Lösungen zur Bewegungsförderung im Homeoffice für äußerst wichtig.“ Als positiv vermerken die Forschenden hingegen die in der Remote-Arbeit häufigeren kurzen Bewegungspausen – sei es, um sich einmal unbeobachtet zu strecken oder zur Erledigung häuslicher Tätigkeiten wie Abwaschen oder Wäscheaufhängen.
jha, 12.01.2024