Klimaschutz: Wasser für trockene Moore
Moore binden Kohlenstoff und können dabei helfen, den Klimawandel zu bremsen. Als Folge von Dürreperioden trocknen sie jedoch immer mehr aus, zersetzen sich und geben so stattdessen klimaschädliches CO2 an die Atmosphäre ab. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) testen nun in einem Forschungsprojekt am Natur- und Landschaftsschutzgebiet Rastatter Bruch, ob sie das Austrocknen mit einem Probestau eines Entwässerungsgrabens verhindern können.
„Gemeinsam mit den Stadtwerken Rastatt haben wir große Sandsäcke platziert, um das Wasser im Moor zu halten“, sagt Dr. Christian Damm vom Institut für Geographie und Geoökologie des KIT. Nachdem mehrere trockene Sommer dem Moorgebiet zugesetzt hätten, sei das regenreiche Winterhalbjahr günstig gewesen, um das Wasser in der Landschaft zu halten. Erste Erfolge zeigten sich bereits nach wenigen Stunden – der Wasserstand sank nicht weiter ab. „Aufgrund der Regenmengen der letzten Wochen mussten wir den Wall sogar erhöhen. Denn jeder Zentimeter Wasser zählt und vergrößert die begünstigte Moorfläche“, so Damm.
Die Forschenden wollen zeigen, dass die Maßnahme gut umsetzbar ist, und hoffen, dass die Wasserwirtschaft sie künftig auch an vielen Stellen einsetzt. Langfristig müssen die Sandsäcke durch beständigere Konstruktionen ersetzt werden, aber: „Ein Sandsack hält einige Jahre, ist billig und flexibel – die klassischen Betonbauwerke sind teuer und aufwendig. Wir müssen schnell und flächendeckend reagieren. Deshalb müssen wir künftig viel innovativer denken und endlich effizient handeln“, appelliert der Wissenschaftler. Nur viel Wasser könne das Austrocknen der Moore verhindern, den Landschaftswasserhaushalt als größten Wasserspeicher sanieren und damit Pflanzen und Tiere erhalten.
swi, 12.06.2024