Hitze in Karlsruhe: Subjektives Empfinden und mögliche Schutzmaßnahmen

Umfrage des KIT: Fast zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger empfinden die Hitze als belastend
Im Vordergrund ein Thermometer, das eine Temperatur von fast 35 Grad Celsius anzeigt, im Hintergrund das Karlsruher Schloss Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeitsschutz
Die Umfrage des KIT zeigt, wie sehr die Hitze die Menschen in Karlsruhe belastet.

In den Städten am Oberrhein stellen heiße Tage und tropische Nächte eine zunehmende Belastung für die Bevölkerung dar. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wollen nachhaltige Lösungen für die Hitzeproblematik entwickeln und die Lebensqualität in der Region verbessern. Dazu haben sie Bürgerinnen und Bürger befragt, wie diese die Hitze subjektiv wahrnehmen, welche Orte sie als besonders belastend oder als kühl empfinden und welche Hitzeschutzmaßnahmen sie sich wünschen. Die nicht repräsentative Umfrage hat das Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel (KAT) des KIT in Zusammenarbeit mit der Stadt Karlsruhe als Teil der Eucor-MobiLab Roadshow 2023 durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigen, dass 62 Prozent der Befragten in Karlsruhe generell eine starke oder sehr starke Hitzebelastung empfinden. Vor allem in der Innenstadt, beispielsweise in der Fußgängerzone, sowie in innerstädtischen Wohngebieten und Dachgeschosswohnungen nehmen sie die Hitze als stark belastend wahr. „Besonders die unter 30-Jährigen fühlen sich der Hitze hilflos ausgeliefert – ganze 65 Prozent gegenüber 36 Prozent bei den über 50-Jährigen“, sagt Pia Laborgne vom KAT. „Das kann damit zusammenhängen, dass die jüngeren Befragten relativ häufig in der Innenstadt und in Dachgeschosswohnungen leben.“ 83 Prozent der Befragten sehen einen hohen Handlungsbedarf bei der Klimaanpassung. Dabei würden sie vor allem in mehr Bäume, Fassadenbegrünung und die Neuanlage von Grünflächen investieren. Die Ergebnisse geben Hinweise auf Bedarfe, Ideen und Wünsche der Bevölkerung, die in der weiteren Kooperation zwischen KIT und Stadt aufgegriffen werden sollen. Außerdem ist geplant, den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis am Oberrhein noch weiter zu verstärken.

swi, 08.08.2024