Zum Gedenken an Hans Lenk

Professor für Philosophie an der früheren Universität Karlsruhe und Olympiasieger von 1960 im Alter von 89 Jahren verstorben
Holger Hanselka und Hans Lenk bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde Daryoush Djavadi, KIT
Im Jahr 2021 zeichnete das KIT Professor Hans Lenk (rechts) mit der Ehrenbürgerwürde aus, links im Bild der damalige Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka.

Das KIT trauert um seinen Ehrenbürger Professor Hans Lenk, der am 30. Juli 2024 im Alter von 89 Jahren verstarb. Lenk war von 1969 bis 2003 Professor für Philosophie an der damaligen Universität Karlsruhe, einer Vorläufereinrichtung des KIT. Er galt als einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Gegenwartsphilosophie. Große Bekanntheit erreichte Lenk nicht zuletzt auch durch seine Karriere als Sportler: So gewann er bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom mit dem Deutschland-Achter die Goldmedaille.

„Mit Professor Hans Lenk verlieren wir eine in der Wissenschaft wie im Sport gleichermaßen begeisternde Persönlichkeit. In beiden Bereichen engagierte er sich auch lange nach seiner aktiven Laufbahn“, so Professor Oliver Kraft, in Vertretung des Präsidenten des KIT. „Wir trauern mit seinen Angehörigen.“

Bundesverdienstkreuz und zahlreiche weitere Auszeichnungen

Für seinen Einsatz zum Wohle des KIT sowie für seine grundlegende wissenschaftliche Pionierarbeit und Forschungsleistungen auf den Gebieten Philosophie und Ethik der Technik mit internationaler Anerkennung und Strahlkraft ernannte das KIT Hans Lenk im Jahr 2021 zum Ehrenbürger.

Für sein Engagement erhielt Lenk zahlreiche weitere Ehrungen: Im Jahr 2005 verlieh ihm der damalige Bundespräsident Horst Köhler das große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im gleichen Jahr wählte ihn die Weltakademie der Philosophen (Institut International de Philosophie) als ersten Deutschen für drei Jahre zu ihrem Präsidenten. Damit bekleidete er das höchste wissenschaftliche Amt der Philosophie. Mit der Ehrendoktorwürde zeichneten ihn die Deutsche Sporthochschule in Köln sowie die Universitäten in Moskau, Cordoba, Budapest und Pécs aus. Dazu kamen renommierte Preise wie die Carl-Diem-Medaille oder der Distinguished Scholar Award der internationalen Philosophic Society for the Study of Sport.

Nach seiner sportlichen Karriere war Hans Lenk auch als Sportfunktionär aktiv. So saß er im Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland und scheute als Kritiker von Doping und Korruption im Sport keinen Konflikt.

Zum Tod von Hans Lenk – aktuelle Nachrufe in nationalen Medien:
Spiegel
Frankfurter Allgemeine

jho, mle, 02.08.2024