Natrium-Ionen-Batterien für Europa

Im Forschungsprojekt ENTISE unterstützt das KIT die Industrie beim Start in das Natrium-Ionen-Zeitalter
Materialien für nachhaltige Natrium-Ionen-Akkus Sandra Göttisheim, KIT
Im Forschungsprojekt ENTISE wollen die beteiligten Partner die Praxistauglichkeit von Natrium-Ionen-Batterien nachweisen.

Natrium-Ionen-Batterien gelten als nachhaltigere Alternative zu lithiumbasierten Speichern. Natrium ist nicht nur kostengünstig und reichlich vorhanden, sondern lässt sich auch einfach recyceln. Die Herausforderung besteht allerdings darin, die neue Technologie in industriell nutzbare und skalierbare Zellen zu überführen. Hier setzt das Projekt ENTISE (Entwicklung der Natrium-Ionen-Technologie für Industriell Skalierbare Energiespeicher) an, in dem Unternehmen und Hochschulen gemeinsam an dem Ziel einer europäischen Fertigung von Natrium-Ionen-Batterien arbeiten. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist mit mehreren Instituten beteiligt, als Initiator und Koordinator fungiert der deutsche Batteriehersteller VARTA.

Erste Rundzellen sollen sich in Elektroautos bewähren

„Bislang sind Natrium-Ionen-Speicher in der europäischen Batterieindustrie noch nicht in großem Maßstab angekommen“, sagt Professor Maximilian Fichtner vom Institut für Nanotechnologie des KIT sowie Direktor des Helmholtz-Instituts Ulm, einer Forschungseinrichtung, die gemeinsam vom KIT, der Universität Ulm sowie anderen Partnern betrieben wird und wo ebenfalls für ENTISE geforscht wird. „Das liegt unter anderem daran, dass die Materialkonzepte noch nicht ausgereift sind. Wir haben uns deshalb vorgenommen, die Speicherkapazität und die Zyklenfestigkeit noch weiter zu optimieren. Zum anderen wollen wir genug Material herstellen, um praxistaugliche Labormuster bis hin zu Prototypen im Rundzellendesign zu fertigen und so eine industrielle Produktion vorzubereiten.“ Mit einer Kleinserie von Rundzellen wollen die Forschenden dann die Praxistauglichkeit der Zukunftsbatterie in Elektrofahrzeugen und stationären Speichern unter realistischen Bedingungen nachweisen.

Das Konsortium besteht aus 13 Unternehmen und Hochschulen und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 7,5 Millionen Euro gefördert.

mhe, 23.10.2024