DFG-Förderung: Graduiertenkolleg zu nachhaltigen Hydrogelen am KIT

Neben dem neuen Graduiertenkolleg fördert die DFG auch den Sonderforschungsbereich zu heterogenen Katalysatoren für weitere vier Jahre
Hydrogel aus Biopolymeren in einem mit Wasser gefüllten Gefäß KIT
Das von der DFG neu geförderte GRK hat das Ziel, nachhaltige Hydrogele zu erforschen, zum Beispiel für Lebensmittel oder in der Medizin. (Foto: IAB, KIT)

Um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken, fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ab Oktober 2025 für fünf Jahre zwölf neue Graduiertenkollegs (GRK) mit insgesamt rund 82 Millionen Euro, darunter auch eines am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Zudem hat sie mehrere Sonderforschungsbereiche (SFB) verlängert, darunter den SFB 1441 „TrackAct“ des KIT.

Anwendungen im Lebensmittelsektor und in pharmazeutischen Produkten

Das neue GRK beschäftigt sich mit nachhaltigen Hydrogelen. Das sind Gele mit hohem Wassergehalt, denen wasserbindende Polymere ihre Eigenschaften verleihen. Aufgrund ihrer Biokompatibilität sind sie in vielen Life Science Anwendungen von Bedeutung, inklusive den Lebensmittelwissenschaften und der Pharmazie. Die oft verwendeten synthetische Polymere könnten im Sinne der Nachhaltigkeit durch Polysaccharide aus Landpflanzen und Algen ersetzt werden. Die Variabilität dieser Biopolymere führt jedoch zu unterschiedlichen Geleigenschaften. Hier setzt das GRK „Nachhaltige Hydrogele: Von chemischen Strukturen bis zur Anwendbarkeit“ an und betrachtet den gesamten Lebenszyklus von der Bildung bis zur Alterung nachhaltiger Hydrogele.

SFB 1441 forscht für weitere vier Jahre am ganzheitlichen Verständnis katalytischer Prozesse

Darüber hinaus fördert die DFG für weitere vier Jahre den SFB TrackAct mit dem Titel „Verfolgung der aktiven Zentren in heterogenen Katalysatoren für die Emissionskontrolle“. Heterogene Katalysatoren aus Edelmetallclustern und -partikeln spielen eine wichtige Rolle in einer Reihe von chemischen Prozessen, etwa der Elektro- oder der Feinchemie. Außerdem können sie schädliche Emissionen effektiv reduzieren. Allerdings sind sie viel dynamischer als angenommen und viele der auftretenden Effekte sind noch nicht ausreichend verstanden. Hier strebt der SFB ein ganzheitliches Verständnis an, um strukturelle Änderungen voraussagen und somit die Katalysatoren wissensbasiert zu verbessern. Zudem sollen die katalytischen Materialien und Prozesse über alle Längenskalen mit theoretischen Modellen sowie Simulationen abgebildet und die hier entwickelten Konzepte auch auf andere Katalysatorsysteme übertragen werden. Das ist wichtig, da über 90 Prozent aller chemischen Produkte mittels Katalysatoren hergestellt werden.

swi, 19.12.2024