Projekt zu Ethikkursen in der Chemie gefördert
Soll ein neues Medikament möglichst schnell oder möglichst sicher auf den Markt kommen? Sind Kunststoffe angesichts der Mikroplastikbelastung noch vertretbar? Wie gelingt gute Rohstoffgewinnung? Chemische Prozesse prägen unsere Welt: Umso wichtiger ist es daher, dass angehende Chemikerinnen und Chemiker lernen, über ihren Einfluss und ihre Verantwortung zu reflektieren. Um dem Rechnung zu tragen, entsteht nun am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein neues interdisziplinäres Lehrangebot zur „Chemieethik“.
Das gemeinsame Projekt der Fakultät für Chemie und Biowissenschaften, der Fakultät für Bauingenieur-, Geo- und Umweltwissenschaften und ARRTI, der Academy for Responsible Research, Teaching and Innovation am KIT, wird durch den Fonds der Chemischen Industrie mit 20 000 Euro gefördert. Ziel ist es, die ethischen Kompetenzen der Studierenden zu stärken, damit sie kritisch und informiert arbeiten, Fehlinformationen erkennen, und an Fallbeispielen lernen, die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Verantwortung auszuloten.
„Wir freuen uns sehr über die Förderung“, sagt die Projektverantwortliche, Dr. Elisabeth Eiche. „Die ethischen Aspekte unseres Handelns müssen diskutiert werden und die Studierenden stellen diese Fragen! Es ist wichtig, dass wir ihnen die Werkzeuge zur Orientierung an die Hand geben können.“ Das neu entwickelte Lehrangebot, mit Online- und Präsenzmodulen, soll im Laufe des Jahres 2026 für die Studierenden wählbar sein. Eine langfristige Verankerung im Curriculum wird angestrebt.
iha, 17.12.2024