Hector Wissenschaftspreis für Chemikerin Stefanie Dehnen
Stefanie Dehnen, Professorin für informationsbasiertes Materialdesign und Nanowissenschaften sowie für anorganische Chemie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), ist am Freitag, 24. Januar 2025, mit einem der beiden für das Jahr 2024 vergebenen Hector Wissenschaftspreise ausgezeichnet worden. Die Jury der Hector Stiftung würdigte Dehnens Beiträge zur Chemie von Clusterverbindungen und deren Nutzbarmachung für die Materialwissenschaften. Hiermit habe die Forscherin Erkenntnisse erschlossen, die international Aufsehen erregt hätten und weltweit weiterverfolgt würden.
Die mit jeweils 150 000 Euro dotierte Auszeichnung überreichte Dr. h.c. Hans-Werner Hector, Vorstandsvorsitzenden der Hector Stiftung II, im Rahmen eines Festaktes in Heidelberg. Dehnen wurde zudem zum Mitglied der Hector Fellow Academy ernannt. Zweiter Träger des Hector Wissenschaftspreises 2024 ist der Münchener Neuroendokrinologe Professor Matthias Tschöp.
„Stefanie Dehnen zählt zu den herausragenden Forschungspersönlichkeiten am KIT und setzt auf ihrem Fachgebiet national wie international Maßstäbe. Ich freue mich gemeinsam mit dem ganzen KIT mit ihr über diese besondere Auszeichnung“, beglückwünschte auch der Präsident des KIT, Professor Jan S. Hesthaven, die Preisträgerin.
Stefanie Dehnen – Werk und Person
Professorin Stefanie Dehnen ist Expertin für hochinnovative, äußerst anspruchsvolle und zugleich nachhaltige chemische Synthesen. Mit Methoden der anorganischen und der elementorganischen Synthese hat sie in den vergangenen zwei Jahrzehnten wesentliche Beiträge zur Chemie von Clusterverbindungen und deren kreativer Erweiterung auf die Materialwissenschaften geleistet.
Clusterverbindungen gelten als das entscheidende, wohldefinierte Bindeglied zwischen einzelnen Atomen und nicht atomar definierten Nanopartikeln. Ihre ungewöhnlichen Eigenschaften und Reaktivitäten machen Clusterverbindungen zum Ausgangspunkt für innovative Funktionsmaterialien, zum Beispiel für neuartige Batterien und Lichttechnologien. Erkennungsmerkmal der Forschung von Stefanie Dehnen und ihrer Gruppe ist das Design und die kontrollierte Erzeugung maßgeschneiderter Cluster unterschiedlicher Größe und Form, gekoppelt mit detaillierten quantenchemischen Analysen.
Dehnen, die neben ihrer Professur am KIT seit 2022 auch das dortige Institut für Nanotechnologie leitet, hatte nach Studium, Promotion und Habilitation an der damaligen Universität Karlsruhe ab 2005 eine Professur für Anorganische Chemie an der Philipps-Universität Marburg inne. Zu den zahlreichen Auszeichnungen , die der aus Gelnhausen stammenden Wissenschaftlerin bislang zuteil wurden, zählen der Alfred-Stock-Gedächtnispreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker 2020, der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2022 sowie ein ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats im selben Jahr.
jha, 28.01.2025