DOSB-Preis für Sportwissenschaftlerin Carina Nigg

Vertieftes Verständnis der Zusammenhänge zwischen Wohnumgebung und körperlicher Aktivität bei Kindern und Jugendlichen
DOSB-Preis für Sportwissenschaftlerin Carina Nigg Privat
Für ihre am KIT entstandene Doktorarbeit zeichnete der Deutsche Olympische Sportbund in Person von DOSB-Präsident Thomas Weikert die Sportwissenschaftlerin Carina Nigg (l.) mit dem Wissenschaftspreis 2023/24 aus.

Für ihre am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entstandene Dissertation erhielt die Sportwissenschaftlerin Dr. Carina Nigg beim Wettbewerb um den Wissenschaftspreis 2023/24 des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) den ersten Preis. Gemeinsam mit fünf weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern wurde Nigg am Freitag vergangener Woche im Rahmen einer DOSB-Festakademie geehrt. Insgesamt wurden32 Dissertationen und 10 Habilitationsschriften eingereicht.

„Wir freuen uns sehr mit Carina Nigg”, sagt Professor Alexander Woll, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft am KIT und wissenschaftlicher Betreuer der Arbeit. „In seiner über 70-jährigen Geschichte geht der renommierteste Wissenschaftspreis der deutschen Sportwissenschaft erstmals nach Karlsruhe.”

Überraschendes Stadt-Land-Gefälle

In ihrer Dissertation erkundet Nigg den Einfluss der Wohnumgebung auf die körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen. Unter Rückgriff auf Daten der deutschlandweiten, seit 2003 durchgeführten Motorik-Modul-Studie kommt sie dabei zu durchaus überraschenden Befunden. So erwies sich eine städtische, mit Gärten, Parks und Sportplätzen versehene Umgebung als deutlich vorteilhafter in Bezug auf körperliche Aktivitäten als das Leben auf dem Land. Dort hingegen, so Nigg, sei ein deutlicher Anstieg beim Online- und Videospiel-Konsum zu verzeichnen.

„Um dieses Stadt-Land-Gefälle zu reduzieren, gilt es auch in ländlichen Regionen 'aktive Umgebungen' zu schaffen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen fördern und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen”, stellt die inzwischen am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern tätige Forscherin fest.

jha, 05.02.2025