Innovativer Schattenspender verbessert Aufenthaltsqualität auf öffentlichen Plätzen

Mit der Struktur „komorebi” testen Forschende des KIT flexible und anpassbare Beschattungsstrukturen aus nachwachsenden Materialien für urbane Räume
komorebi kombiniert eine zweistufige Sitzgelegenheit mit einem lichtfilternden Flachsfaserdach Tobias Wootton
Mit einer mobilen Sitzgelegenheit, die gleichzeitig Schatten spendet, wollen Forschende des KIT die städtische Aufenthaltsqualität bei hohen Temperaturen verbessern.

Auf öffentlichen Plätzen in Städten fehlt es oft an Sitzgelegenheiten und Schattenspendern. Gerade bei hohen Temperaturen im Sommer lässt es sich dort nur schwer aushalten. Um die Aufenthaltsqualität auf solchen Plätzen zu verbessern, haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in Abstimmung mit der Stadt Karlsruhe den „komorebi“ entwickelt – eine mobile Sitzgelegenheit, die das einfallende Sonnenlicht filtert und Schatten spendet.

Mobiler Schatten für städtische Plätze

Komorebi kommt aus dem Japanischen und beschreibt die Atmosphäre, wenn Sonnenstrahlen durch das Blätterdach scheinen und Lichtflecken auf den Boden werfen. Den ersten Prototyp von „komorebi“ haben die Forschenden nun auf dem Kronenplatz in Karlsruhe aufgestellt. „Ziel ist es, Beschattungsstrukturen zu testen, um den Komfort in mikroklimatischen Stadträumen zu verbessern“, erklärt Professor Riccardo La Magna von der KIT-Fakultät für Architektur des KIT. Außerdem erproben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Einsatz von biobasierten Materialien wie Holz und Flachsfasern im Bauwesen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Materialentwicklung und der Anwendung digitaler Technologien für nachhaltiges Bauen. „Durch den Einsatz von Planungstools und digitalen Fertigungssystemen können wir ressourcenschonende und zugleich ästhetisch anspruchsvolle Strukturen realisieren, die wir an die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer anpassen können“, sagt La Magna.

Die Integration von Transporteinheiten der FORMIC Transportsysteme GmbH, einer Ausgründung des KIT, ermöglicht es, die Struktur frei zu bewegen und neu anzuordnen. So ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für die Platzgestaltung. „Unsere Vision ist es, dass in Zukunft mehrere Strukturen auf einem Platz stehen und so je nach Sonnenstand flexibel Schatten spenden können“, so Manuel Köcher, Leiter des TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum des KIT am Kronenplatz.

„komorebi“ wurde von den Professuren Design of Structures und Digital Design and Fabrication der KIT-Fakultät für Architektur, TRIANGEL, FORMIC und der FibR GmbH entwickelt.

swi, 18.02.2025