Corynebacterium glutamicum ist „Mikrobe des Jahres 2025“
Corynebacterium glutamicum, das Bakterium, das die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie zur „Mikrobe des Jahres 2025“ gekürt hat, ist für die Lebens- und Futtermittel- sowie die Pharmaindustrie von hoher Bedeutung. Die Mikrobe ist unter anderem bekannt als natürlicher Produzent von Glutamat – dem Würzmittel, das bei Lebensmitteln den herzhaften Geschmack „umami“ auf der Zunge auslöst. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist innerhalb des von der Universität Stuttgart koordinierten DFG-Schwerpunktprogramms „InterZell“ an der Erforschung von C. glutamicum beteiligt.
Produktionsprozesse auf Zellebene
Im Fokus des Projekts „SIMBAL“ innerhalb von „InterZell“ stehen biotechnologische Verfahren, die auf Basis von Mikroorganismen arbeiten. Professor Alexander Grünberger vom Institut für Bio- und Lebensmitteltechnik des KIT ist mit seiner Arbeitsgruppe an SIMBAL beteiligt und untersucht am Beispiel von C. glutamicum, wie sich verschiedene Mikroorganismen in einer kontrollierten Umgebung gegenseitig auf Einzelzell-Ebene beeinflussen.
„Als komplementäre Co-Kultursysteme setzen wir zwei Stämme von Corynebacterium glutamicum ein. Jeder der Stämme ist für eine essenzielle Aminosäure auxotroph, das bedeutet, dass er diese nicht bilden kann. In der Co-Kultur versorgt jedoch ein Partner den jeweils anderen mit dieser benötigten Aminosäure. Nur dadurch können beide wachsen“, erläutert Alexander Grünberger. Ziel der Untersuchungen ist es, neue Kenntnisse über den biotechnologischen Produktionsprozess auf Zellebene zu erhalten.
jho, 05.03.2025