Kompass für die Defossilisierung der Petrochemie

Im Forschungsprojekt GreenFeed entwickelten KIT und Partner Strategien für eine klimaneutrale chemische Industrie
Pilotanlage am Campus Nord zur Herstellung von vollsynthetischem Kraftstoff aus Biomasse Andreas Drollinger, KIT
Kurswechsel in der Petrochemie: Um fossile Rohstoffe zu ersetzen, muss die Branche ihre Rohstoffbasis neu organisieren

Die Petrochemie steht vor einem grundlegenden Wandel: Um unabhängig von Erdöl zu werden, muss die Branche alternative Rohstoffquellen erschließen. Gemeinsam mit den Forschungspartnern vom Wuppertal Institut und der Universität Kassel haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) dazu im Projekt GreenFeed zentrale Technologien untersucht. Ihre Ergebnisse haben sie in einer Technologie-Roadmap zusammengefasst, die Möglichkeiten aufzeigt, wie die petrochemische Industrie langfristig ohne Erdöl auskommen kann.

Methanol, Recycling, erneuerbare Rohstoffe

„Am KIT haben wir insbesondere die Technologien für das Kunststoffrecycling untersucht und ihre technische Machbarkeit bewertet“, sagt Professor Dieter Stapf vom Institut für Technische Chemie des KIT, der an der Roadmap mitgearbeitet hat. „Unsere Arbeiten zeigen, dass sich chemische Produkte in Zukunft durch intelligente Kombination von Kreislaufwirtschaft und erneuerbaren Rohstoffen klimaneutral herstellen lassen.“

Ein Industriebeirat begleitete die Forschung, in Workshops diskutierten Stakeholder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die Zwischenergebnisse. Die Erkenntnisse aus GreenFeed sollen nun in konkrete Innovationspfade für die Industrie überführt werden.

mhe, 27.03.2025