Wasser für Dong Van
Wer an Vietnam denkt, hat vermutlich Dschungel und Flusslandschaften vor Augen – Gegebenheiten, die nicht an Wasserknappheit denken lassen. Im Norden des südostasiatischen Landes aber prägen Karstformationen die Landschaft. Und die stellen für die Wasserversorgung eine enorme Herausforderung dar: Die Grundwasserleiter verlaufen oft tief unter der Erdoberfläche, Niederschläge versickern rasch in den porösen Untergrund. Im Projekt "KaWaTech Solutions" arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT gemeinsam mit deutschen und vietnamesischen Partnern aus Wissenschaft und Industrie daran, in der Region Dong Van die Wasserversorgung und -aufbereitung mit speziell angepassten Technologien sicherzustellen. „Gleichzeitig geht es uns aber auch darum, die Karstwasserressourcen zu schützen, wegen der hohen Durchlässigkeit des Gesteins werden sie leicht verunreinigt“, so Projektleiter Professor Franz Nestmann vom KIT.
Über die Aktivitäten informierte sich nun eine Delegation der Hochschulrektorenkonferenz um HRK-Präsident Professor Horst Hippler vor Ort. Hippler besuchte verschiedene Projektstandorte, an denen derzeit die Infrastruktur für das Gewinnen, Aufbereiten und Verteilen von Trinkwasser aufgebaut wird, darunter ein wasserkraftbetriebenes Pumpsystem, die Baustelle einer Hochdruckleitung sowie eine Karsthöhle. Die Pilotanlage ist bereits weitgehend installiert und wird ab 2019 im regulären Betrieb Dong Van City und umliegende Siedlungen versorgen.
In dem Verbundvorhaben, welches das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit bis zu 2,5 Millionen Euro fördert, arbeiten mehrere Institute des KIT mit weiteren deutschen und vietnamesischen Partnern aus Wissenschaft und Industrie eng zusammen. Dabei bauen sie auf das 2013 gestartete Projekt „KaWaTech Vietnam“ auf, über das sie auch Kontakte zu den vietnamesischen Behörden geknüpft haben.
del/le, 12.03.2018