Bilderkennung zeigt Wege als Klang
Informatikstudierende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben einen Bilderkennungsalgorithmus entwickelt, der Hindernisse identifiziert und freie Wege erkennt. Die Softwarefirma iXpoint hat daraus nun die Smartphone App Camassia als Assistenzsystem für Blinde entwickelt. Es erzeugt akustische Signale, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen, einem beliebigen Weg zu folgen. Es ist das erste interaktive Assistenzsystem dieser Art und funktioniert völlig unabhängig von Satellitennavigation, einem komplexen Sensorsystem oder elektronischen Karten.
Das Bedürfnis nach selbstbestimmter Mobilität stellt Blinde und sehgeschädigte Menschen auch im 21. Jahrhundert noch vor große Herausforderungen. Es gibt vielfältige technologische Ansätze, doch die meisten Betroffenen nutzen lieber bewährte Hilfsmittel wie Blindenstock oder Blindenhund. Das liegt zum einen daran, dass verfügbare Angebote oft auf teurer Spezial-Hardware beruhen, zum anderen aber auch daran, dass viele Erfindungen nie den Markt erreichen, weil sie nicht über ein experimentelles Stadium hinaus entwickelt werden. Die Softwarefirma iXpoint hat in Zusammenarbeit mit dem KIT bewiesen, dass es auch anders geht: Sie haben ein Assistenzsystem für Blinde entwickelt, das die Kamera und die Bewegungssensoren eines handelsüblichen Smartphones nutzt. Ihre App „Camassia“ steht zum Download bereit und ermöglicht es den Nutzern, Fußwege akustisch wahrzunehmen.
Vollständiger Text: Presseinformation 029/2018
mhe, 20.03.2018