Nitrat-Problem der Landwirtschaft in Luft auflösen

Das Grundwasser in Deutschland ist infolge der Massentierhaltung vielerorts nitratverseucht – Karlsruher Forscher tüfteln an einer einfachen und flächendeckenden Lösung
Das Ausbringen von Gülle auf Feldern und Wiesen sorgt für hohe Nitratwerte im Grundwasser. Forscher arbeiten an Filtermethoden für das Drainagenwasser von Äckern. (Foto: Wikipedia commons)
Das Ausbringen von Gülle auf Feldern und Wiesen sorgt für hohe Nitratwerte im Grundwasser. Forscher arbeiten an Filtermethoden für das Drainagenwasser von Äckern. (Foto: Wikipedia commons)

 

Die Nitratwerte unseres Grundwassers gehören zu den höchsten in der gesamten Europäischen Union. Hauptursache dafür ist, dass die Felder mit Fäkalien aus der Massentierhaltung überdüngt werden: Eine „Gülledusche“ von 200 Millionen Tonnen geht jährlich über deutschen Wiesen und Äcker nieder, mit der Folge, dass bei einem Drittel der Messstellen für die Grundwasserqualität Nitratalarm herrscht. Forscherinnen und Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben jetzt ein sehr einfaches Verfahren entwickelt, verschmutztes Drainagenwasser aus der Landwirtschaft im großen Stil zu reinigen.

 

Eigentlich hätte sich das Grundwasser nach den EU-Richtlinien bis spätestens Anfang 2015 in einem „guten Zustand“ befinden müssen und die Nitratwerte 50 Milligramm pro Liter nicht mehr überschreiten dürfen. Laut dem jüngsten Nitratbericht, den die Bundesregierung alle vier Jahre vorlegt, beeinträchtigen Düngemittel in der Landwirtschaft die Gewässerqualität in Deutschland indessen nach wie vor massiv, Anzeichen für eine Verbesserung gibt es kaum. Bei den verbliebenen Moorflächen, die eine wichtige Rolle für den natürlichen Wasserhaushalt und bei der Bindung schädlicher Treibhausgase spielen, sieht es sogar noch schlechter aus: „Der überwiegende Teil der Moorflächen ist geschädigt“, sagt Victoria Grießmeier vom Institut für Angewandte Biowissenschaften (IAB) des KIT.

 

Vollständiger Text: Presseinformation 034/2018

mex, 29.03.2018