Neues Verfahren zur Wasseraufbereitung

Mikroschadstoffe belasten weltweit das Trinkwasser – KIT entwickelt vielversprechendes Verfahren zur Elimination von Hormonen.

Hormone und andere Mikroschadstoffe gefährden die Gesundheit, wenn ihre Rückstände über das Trinkwasser in den Körper gelangen. Breit einsetzbare Lösungen zu ihrer Beseitigung gibt es bislang aber nicht. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat nun ein Verfahren entwickelt, mit dem Hormone schnell und energieeffizient aus dem Abwasser eliminiert werden können. Die Forschungsergebnisse sind im Journal of Hazardous Materials publiziert.

Das in der Membrantechnologie entwickelte Verfahren verbindet die Vorteile der Adsorption (Bindung) von Mikroschadstoffen durch eine von einem Industriepartner gefertigte Aktivkohle mit denen der Ultrafiltration von Schadstoffpartikeln durch eine semipermeable Membran. In einem integrierten System wird das Abwasser zunächst durch eine Polymermembran „gedrückt“, die Mikroorganismen und größere Verunreinigungen herausfiltert. Dahinter liegt eine Schicht aus spezieller Aktivkohle, die ursprünglich für Luftfilter entwickelt wurde. Ihre Oberfläche hat nicht nur eine besondere Affinität gegenüber Hormonen, das heißt die Kohlenstoff- und Hormonmoleküle gehen leicht Verbindungen ein. Sie bietet auch die Kapazitäten, um große Wassermengen durchfließen zu lassen und viele Moleküle zu binden. Dies alles geschieht mit sehr viel weniger Energie als bei  Alternativverfahren wie der Umkehrosmose.

Vollständiger Text: Presseinformation 058/2018

 

Weitere Informationen

 
sur, 08.05.2018

Professorin Andrea Schäfer (rechts) von der Membrantechnologie am Institut für funktionelle Grenzflächen und ihr Team führen Studien zur Beseitigung von Mikroschadstoffen durch. (Foto: Sandra Göttisheim)
Das am KIT entwickelte Verfahren kombiniert die Vorteile der Bindung von Mikroschadstoffen mit Aktivkohle mit denen der Ultrafiltration. (Foto: Sandra Göttisheim, KIT)