Hightech-Forum: Wege zum agilen Staat

Gremium fordert übergreifenden Kulturwandel in der öffentlichen Verwaltung

Ziel der Hightech-Strategie der Bundesregierung ist es, eine offene und agile Innovationskultur in Deutschland zu etablieren. Dazu hat das Hightech-Forum heute (1. April 2020) das Impulspapier „Agilität im Innovationssystem – der Staat als Akteur“ veröffentlicht. Das Gremium aus 20 Expertinnen und Experten empfiehlt darin unter anderem, in der Innovationspolitik, insbesondere in der Forschungs- und Innovationsförderung sowie der öffentlichen Beschaffung, einen Kulturwandel einzuleiten und neue Wege zu gehen. „In Zeiten rasanter Entwicklungen und technologischer Umbrüche, aber auch globaler Pandemien wie wir sie gerade erleben, braucht Deutschland ein Innovationssystem, das sich durch Reaktionsschnelligkeit, Kreativität und Anpassungsfähigkeit auszeichnet“, sagt der Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) Professor Holger Hanselka, der Sprecher des Thementeams „Agilität im Innovationssystem“ im Hightech-Forum ist. „Dieses System muss in der Lage sein, neue Lösungen für gesamtgesellschaftliche Herausforderungen hervorzubringen, auch unter unsicheren Rahmenbedingungen. Der Staat und die öffentliche Verwaltung können einen bedeutenden Beitrag dazu leisten, dass diese Agilität gefördert und angeregt wird.“

Der Staat, so das Gremium im Impulspapier, setze im Innovationssystem nicht nur die politischen Rahmenbedingungen, er sei als Ausbilder, Forschungsförderer, Investor und Nutzer von Innovationen ein wichtiger Akteur. Zentral für die Stärkung einer agilen Kultur sei die Führungsebene. Das Personalwesen im öffentlichen Dienst sollte zugunsten durchlässiger Karrierewege, flexiblerer Arbeitsformen und neuer Weiterbildungsmöglichkeiten modernisiert werden. Auch gesetzliche Handlungsspielräume für mehr Agilität müssten besser genutzt werden. In der Forschungsförderung empfehlen die Hightech-Forum-Mitglieder einen stärkeren Einsatz von agilen und unbürokratischen Formaten.

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 le, 01.04.2020