Trockenheit im Frühjahr verstärkt Dürre im Sommer

Internationale Kooperation untersucht Ursachen für Dürresommer. Veröffentlichung in Science Advances.

Waldbrände, Ernteausfälle, Hitzeschäden – in Nord- Mitteleuropa haben Pflanzen stark unter dem Dürrejahr 2018 gelitten. Doch nicht allein der trockene Sommer machte der Vegetation zu schaffen. „Das üppige Pflanzenwachstum im warmen und sonnigen Frühjahr entzog dem Boden früh viel Wasser“, sagt Almut Arneth, Professorin am Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

Im Rahmen einer internationalen Kooperation unter Leitung der Ludwig-Maximilians-Universität München führten sie und die beteiligten Forscherinnen und Forscher Simulationen mit elf unterschiedlichen Vegetationsmodellen durch. Die Ergebnisse zeigten, dass die Böden der in Mitteleuropa dominierenden Acker- und Grasflächen bereits nach dem Frühjahr stark ausgetrocknet waren. Den Pflanzen stand dadurch im Sommer kaum noch Wasser zur Verfügung.

In Skandinavien war der Effekt schwächer. Dort machen Wälder einen großen Flächenanteil aus. Bäume regulieren über die Spaltöffnungen ihrer Blätter die Wasserverdunstung und gelangen mit ihren Wurzeln an tiefere Wasservorräte. So können sie besser mit der Ressource haushalten. Die im Fachmagazin Science Advances veröffentlichte Studie soll unter anderem dazu beitragen, zukünftigen Hitzewellen durch besseres Landmanagement begegnen zu können.

Weitere Informationen:
https://www.carbonbrief.org/warm-spring-worsened-europes-extreme-2018-summer-drought-study-says

 

cme, 26.06.2020