Ausgezeichnet: Digitalisierung für die Erdsystemforschung
Jeden Tag sammelt die Wissenschaft riesige Datenmengen über unseren Planeten. Doch deren Verarbeitung stößt zunehmend an ihre Grenzen. Das Projekt „Digital Earth“, in dem Forscherinnen und Forscher aus acht Helmholtz-Zentren zusammenarbeiten, entwickelt Methoden, um Daten aus der geo- und umweltwissenschaftlichen Forschung zusammenzuführen und effizient zu analysieren.
Das KIT ist mit dem Institut für Wasser und Gewässerentwicklung (IWG) sowie dem Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) beteiligt, das die Aktivitäten des KIT innerhalb des Projekts koordiniert. „Der Schwerpunkt unserer Beiträge liegt dabei in den sogenannten Show Cases. In diesen bringen wir unsere Expertise in der Messung, Modellierung und Datenanalyse von atmosphärischen und hydrologischen Größen ein und helfen so entscheidend mit, die entwickelten Methoden auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen“, erklärt Roland Ruhnke, Digital Earth-Koordinator am KIT.
Das IMK entwickelte zum Beispiel im Rahmen des Projekts erst unlängst eine Technologie zur Regenmessung mit dem Mobilfunknetz: Aus den niederschlagsbedingten Abschwächungen der Funkverbindungen werden hoch aufgelöste Regenkarten generiert, wie sie zur Hochwasserfrühwarnung oder in der Landwirtschaft benötigt werden. Der Einsatz der auf Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) basierenden Technologie ist unter anderem im westafrikanischen Burkina Faso geplant.
Für seinen vorbildhaften Einsatz für die Digitalisierung wurde das Projekt nun beim Digital Leader Award in der Kategorie Gesellschaft mit dem Sonderpreis für Digital Science ausgezeichnet. Es ist das erste Projekt aus dem Bereich der öffentlich geförderten Forschung, das diesen Preis erhält.
clü, 18.09.2020