Stromtransport: Das längste Hochspannungs-Supraleiterkabel der Welt
Im Stromnetz der Zukunft müssen große Mengen elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen in dicht bebaute städtische Lastzentren geleitet werden. Mit Supraleitern kann Strom ohne Widerstand und Verlust transportiert werden. „Die Leitung soll perspektivisch insgesamt zwölf Kilometer lang werden und kann eine bestehende 380 Kilovolt Leitung im regulären Betrieb ersetzen“, sagt Mathias Noe, Direktor des Instituts für Technische Physik am KIT. „Wir nutzten ein Hochtemperatur-Supraleiterkabel, das sich durch extreme Kompaktheit und hohe Leistung auszeichnet.“
Gemeinsam möchte das Konsortium innerhalb von zwei Jahren alle notwendigen technischen Voraussetzungen erfüllen und die wichtigsten Komponenten entwickeln; hierzu gehören ein 200 Meter langes Kabelteilstück, Endverschlüsse und die Kühlung. Nach erfolgreichem Abschluss des Projektes sollen dann die zwölf Kilometer angegangen werden. Die Forschungsarbeiten des KIT umfassen vor allem die komplexe Simulation des elektromagnetischen und thermischen Verhaltens des Kabels.
Die Forschungen sind Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekts „SuperLink“. Dem Projektkonsortium gehören neben dem KIT und der Fachhochschule Südwestfalen die Stadtwerke München sowie die Unternehmen THEVA, NKT Cables Group und Industriegase-Konzern Linde an.
ase, 27.10.2020