Katastrophenschutz: Zuverlässige Notfalllogistik
Die zuverlässige Versorgung der Bevölkerung durch den Einzelhandel muss insbesondere in Notfallsituationen wie der aktuellen Covid19-Pandemie gewährleistet sein. Um das Zusammenspiel der Lebensmittellogistik in Krisensituationen möglichst effektiv zu gestalten, entwickeln Forscher des KIT mit der TU Dresden und der 4flow AG erstmalig ein Konzept für eine öffentlich-private Partnerschaft.
Das Projekt „NOLAN – Skalierbare Notfall-Logistik für urbane Räume als Public-Private Emergency Collaboration“ wurde nun um ein Jahr verlängert, um das spezielle Szenario der COVID-19-Pandemie mit in die Untersuchungen aufzunehmen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert mit insgesamt 1,7 Millionen Euro.
Simulation kooperativer Lieferketten für Stuttgart und Berlin
„Laut Gesetz fällt die Notfallversorgung in den staatlichen Aufgabenbereich, dennoch haben private Unternehmen viele Ressourcen, die im Krisenfall hilfreich sind“, erläutert Projektkoordinator Marcus Wiens vom Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion des KIT. Im Fokus der Untersuchung stehen die Städte Stuttgart und Berlin und die dortige Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern wie Lebensmittel, Medikamenten und abgefülltem Trinkwasser.
Die Wissenschaftler des KIT simulieren und optimieren im Projekt das Zusammenspiel der Lieferketten von öffentlichen und privaten Unternehmen. Parallel dazu erfolgt eine spieltheoretische Analyse der Zusammenarbeit, in welcher unter anderem faire Ansätze zur Verteilung von Kosten und Risiken erarbeitet werden. Ziel ist es, praxistaugliche Konzepte zu entwickeln, die Unternehmen und Behörden im Krisenfall als konkrete Handlungsempfehlungen nutzen können, um die Versorgungssicherheit in Ausnahmesituationen künftig zu verbessern.
ase, 27.05.2021