Psychologie: Emotionale Stile per Fragebogen erfassen und messen
Gefühle sind ein wesentlicher Teil unseres Lebens und beeinflussen unser Handeln. Emotionale Prozesse spielen in der Persönlichkeitspsychologie allerdings noch eine untergeordnete Rolle und ließen sich bislang nur mit aufwändigen Methoden untersuchen. Einfacher geworden ist dies mit einem Fragebogen, den amerikanische Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler entwickelt haben. Er basiert auf einer Theorie emotionaler Stile, welche die Dimensionen Grundeinstellung, Resilienz, soziale Intuition, Selbstwahrnehmung, Kontextsensibilität und Aufmerksamkeit einbezieht. Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben nun eine deutsche Version dieses Fragbogens entwickelt und erfolgreich getestet. Über ihre Ergebnisse berichten sie in Frontiers in Psychology.
„Wir haben zwei getrennte Online-Umfragen mit 365 und 344 Probandinnen und Probanden durchgeführt“, erläutert Darko Jekauc vom Institut für Sport und Sportwissenschaft des KIT. „Die Ergebnisse zeigten, dass auch die deutsche Version des Fragebogens ein zuverlässiges und valides Maß für emotionale Stile ist.“ Der Fragebogen könne in verschiedenen psychologischen Disziplinen eingesetzt werden, etwa zu diagnostischen Zwecken in der klinischen Psychologie. In der Arbeitspsychologie könnten Resilienz, soziale Intuition und Kontextsensibilität wichtig sein oder etwa in der Sport- und Bewegungspsychologie, in der Resilienz ein zentraler Faktor ist.
sfo, 25.01.2022