Ökosysteme: Renaturierung von Flussauen
Um die Artenvielfalt zu schützen und menschlichen Eingriffen in Flusslandschaften entgegenzuwirken, werden viele Gewässersysteme renaturiert, also naturnahe Lebensräume wiederhergestellt. Neben Renaturierungsmöglichkeiten und der Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten untersuchen Forschende des Aueninstituts am KIT auch die Prozesse zwischen Umweltfaktoren, Vegetation und Organismen, welche gerade in Auen beispielsweise durch Überflutung oder Strömungen extrem dynamisch sind. Für ihre Forschung haben sie nun Mittel von der Erich Schmidt-Sattelmühle-Stiftung erhalten.
„Mit den durch die Stiftungsmittel angeschafften Instrumenten können wir etwa zentimetergenau Pflanzenbestände, Biotope oder Nutzungsflächen erfassen und sie so kartographieren“, sagt Christian Damm vom Aueninstitut. „Diese Daten sind für das Verständnis der Prozesse und die darauf aufbauenden Planungen unverzichtbar.“ Außerdem können die Forschenden Grundwasser- und Oberflächenwasserstände besser überwachen und die Jahresringe von Auenwaldbäumen mittels Holzbohrkernen auswerten. „So können wir die Überflutungsdynamik in der Aue nachvollziehen und über das Baumwachstum Rückschlüsse auf die historischen Bedingungen in der Aue schließen“, so Damm. „Mit unserer Forschung wollen wir konkrete Vorschläge machen, wie die beispiellose Biodiversität der Flussauen bewahrt und vor allem wiederhergestellt werden kann und wie Synergien mit dem Hochwasserschutz und anderen Nutzungen möglich sind.“
Zur Erich Schmidt-Sattelmühle-Stiftung
Die Erich Schmidt-Sattelmühle-Stiftung unterstützt Naturschutz, Landschaftspflege und nachhaltige Forstwirtschaft und stellt für Wissenschaft, Forschung und Bildung finanzielle Mittel und Ressourcen für Projekte zum Schutz der Natur bereit. Das Aueninstitut erhielt für seine Forschung von der Stiftung knapp 20 000 Euro, die es gemeinsam mit dem Innovations- und Relationsmanagement – Fundraising & Stiftungen des KIT eingeworben hat.
swi, 15.03.2022