Mehr Flexibilität für Europas Energienetze
Europa will die Klimaneutralität erreichen und muss dafür das Energiesystem umbauen. Zur Gewährleistung der Netzstabilität sollen Kapazitäten für Erzeugung und Speicherung zukünftig flexibel geteilt sowie eine schwankende Nachfrage ausgeglichen werden. Eine Lösung: Digitale Flexibilitätsplattformen, die verschiedene Netzbetreiber derzeit regional erproben. Um Flexibilität überregional zu gewährleisten, müssen die Standards für solche Plattformen und ihre Interoperabilität aber noch viel genauer definiert werden – ein Ziel des Forschungsprojekts Digitale Lösungen für die Interoperabilität von Flexibilitätsplattformen (DigIPlat), an dem sich das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt.
Höhere Netzstabilität durch dezentrale Speicher
„Wir wollen das enorme Flexibilitätspotenzial kleiner und mittlerer Erzeugungs- oder Speicherkomponenten auch überregional nutzbar machen“, sagt Hüseyin Çakmak vom Institut für Automation und angewandte Informatik (IAI) des KIT. Dabei handele es sich etwa um häusliche Batteriespeicher, kleine Wasserkraftwerke oder auch die kombinierte Batteriekapazität vieler Elektroautos. „Durch den Austausch zwischen den Plattformen könnte die Zuteilung von Flexibilität dann viel effizienter und wirtschaftlicher erfolgen und somit einen großen Beitrag zur Sicherung der Netzstabilität leisten“, so Çakmak.
Multinationale Forschungskooperation
Koordiniert wird DigIPlat von der Technischen Hochschule Ulm. Neben dem KIT sind weitere Partner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt.
Weitere Informationen: https://studium.hs-ulm.de/de/Seiten/News_Projekt_DigIPlat.aspx
mhe, 13.05.2022