Klimakrise: Afrikanische Binnengewässer als Treibhausgasquellen unterschätzt
Bäche und Flüsse tragen vor allem durch Einträge aus der Landwirtschaft und Zersetzung organischer Materialien zu den Treibhausgasemissionen bei. Wie groß der saisonale Einfluss afrikanischer Binnengewässer ist, haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersucht. Sie fanden heraus, dass 81 Prozent der Treibhausgasemissionen aus diesen Quellen von kleinen Flüssen stammen und dass die Emissionen während der mittleren und hohen Abflussraten höher sind.
„Immer größer werdende Anbauflächen und Viehzucht verändern das Ökosystem afrikanischer Flüsse. Um ihren Einfluss auf die Treibhausgasemissionen schätzen zu können, benötigen wir daher mehr Messungen, die Veränderungen der Flussgrößen, unterschiedliche Landschaften und saisonale Zeitskalen – also Schwankungen im Jahresverlauf – abdecken“, sagt Ricky Mwanake vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT.
Die Forschenden haben ein Jahr lang Proben an unterschiedlichen Standorten des Mara-Flusses in Kenia genommen und so die Treibhausgasemissionen anhand der gemessenen Gaskonzentrationen im Fluss untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Flüsse in der Nähe von Ackerland höhere Emissionen aufweisen als in einer Waldumgebung. „Die zunehmende Umwandlung von Wäldern und die Intensivierung der Landwirtschaft könnte den Beitrag des afrikanischen Kontinents zu den globalen Treibhausgasquellen erhöhen“, so Mwanake. Afrikanische Bäche und Flüsse sind in den globalen Datensätzen immer noch unterrepräsentiert. Die Studie soll dazu beitragen, diese Unsicherheiten zu verringern.
swi, 06.09.2022