Elektromobilität: Mit vollelektrischen Bussen emissionsfrei reisen
Stadtbusse mit vollelektrischem Antrieb gehören inzwischen zum Straßenbild in vielen Städten, im Gegensatz zu elektrisch angetriebenen Reisebussen. Deren Einsatz stehen bisher etwa mangelnde Reichweite oder Zwischenladungen für Batterien entgegen. Einen ganzheitlichen Ansatz – vom Energieverbrauch bis zur Fertigung – für batterieelektrische Reisebusse zu entwickeln, ist Ziel des Projekts ELCH (ELectrified CoacH), an dem auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt ist.
„Wir bringen unser ausgeprägtes Fachwissen im Umgang mit großen Datenmengen ein. Das heißt, wir analysieren Einsatzbedingungen wie die Verfügbarkeit einer Ladeinfrastruktur oder den Energiebedarf des Busses und entwickeln eine intelligente Betriebsstrategie“, sagt Eric Sax vom Institut für Technik der Informationsverarbeitung (ITIV) des KIT. Die Forschenden betrachten außerdem mithilfe von Künstlicher Intelligenz, wie sich der Energiebedarf minimieren, die Last des Antriebsstrangs optimal verteilen und sich Energie effizient rückgewinnen lässt.
Ganzheitlicher Ansatz bis zur Serienreife
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen im Modellversuch einen modular aufgebauten Antriebsbaukasten mit Blick auf Energieverbrauch, Reichweite, Fahrleistung und Batterielebensdauer. In die Ergebnisse fließen dann Faktoren wie die Gesamtkosten, Umweltwirkung und die mögliche Integration in bestehende Betriebskonzepte von Busunternehmen ein. Danach werden Demonstrator-Fahrzeuge unter realen Einsatzbedingungen erprobt. Ziel ist es, praxisgerechte und wirtschaftliche vollelektrisch angetriebene Reisebusse bis zur Serienreife zu entwickeln.
Das von Daimler Buses geleitete Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
swi, 12.01.2023