Lehrkräfte-Ausbildung wider den Fachkräfte-Mangel

Seit mehr als zehn Jahren bringt der Studiengang „Naturwissenschaft und Technik“ die Technikwissenschaften vom KIT an die Schule – Erstmals Lehrpreis vergeben

Nachhaltig zu mehr MINT-Fachkräften: Seit mehr als zehn Jahren bildet das KIT Pädagoginnen und Pädagogen für das gymnasiale Fach Naturwissenschaft und Technik aus. (Symbolbild: S. Cornelius, Otto-Hahn-Gymnasium Nagold)

NwT-Lehrpreis 2022: Preisträger Prof. Sven Matthiesen (Institut für Produktentwicklung) und Stefan Burgemeister (Institut für Schulpädagogik und Didaktik; 3. u. 4. v. l.) mit Vizepräsident Prof. Alexander Wanner (l.), NwT-Koordinatorin Dr. Iris Hansjosten — NwT-Lehrpreis 2022: Preisträger Prof. Sven Matthiesen und Stefan Burgemeister; 3. u. 4. v. l.) mit Vizepräsident Prof. Alexander Wanner (l.), NwT-Koordinatorin Dr. Iris Hansjosten (2. v. l.) und Studierende Evelyn Kaiser (r.). (Foto: Laila Tkotz, KIT)

Als derzeit größtes Zukunftsrisiko sehen Unternehmen in Deutschland den grassierenden Fachkräftemangel: Im zentralen MINT-Segment fehlen Studien zufolge rund 310 000 Fachkräfte, im Teilbereich Ingenieurwesen blieben im vierten Quartal 2022 ganze 170 000 Stellen unbesetzt. Diesen Missstand geht der Lehramtsstudiengang Naturwissenschaft und Technik (NwT) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) seit mehr als einem Jahrzehnt an.

„Aufgrund seiner exzellenten MINT-Expertise und seiner forschungsorientierten Lehre ist das KIT prädestiniert, zur Ausbildung von NwT-Lehrkräften beizutragen und so den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland zu stärken“, erklärte Alexander Wanner, Vizepräsident Lehre und akademische Angelegenheiten des KIT, bei der Verleihung des NwT-Lehrpreises 2022 am Dienstag dieser Woche. „Das Lehramtsstudium NwT ist ein noch junges Studienfach, das sich dynamisch entwickelt, insbesondere in seiner Didaktik. Am KIT sind sieben der elf Fakultäten involviert – ein tolles Beispiel, wie fakultätsübergreifende Zusammenarbeit durch das Engagement aller Beteiligten gelingen kann“, sagte Tobias Wunsch, Geschäftsführer des Zentrums für Lehrerbildung am KIT.

Die ganze Breite der Technikwissenschaften

Mit dem erstmals verliehenen, von der Studienkommission NwT aufgelegten Lehrpreis wurden Gerd Gidion, Sven Matthiesen und Stefan Burgemeister ausgezeichnet. Gidion und Burgemeister erhielten den Preis als Lehrtandem für ihr Fachdidaktik-Seminar, Matthiesen für die Lehrveranstaltung „Technik erleben und vermitteln“. Die Auswahl der Preisträger erfolgt unter Einbezug der NwT-Studierenden.

Als eine von vier baden-württembergischen Universitäten bildet das KIT seit 2010 Lehrkräfte aus, die das 2007/08 landesweit eingeführte Fach NwT vertreten. Die Studierenden werden befähigt, den möglichen Fachkräften der Zukunft einen fundierten Zugang zum weiten Feld des Technischen sowie berufliche Orientierung zu geben. Das interdisziplinär geprägte NwT-Studium am KIT umfasst neben den Grundlagen der klassischen Naturwissenschaften einen breiten Querschnitt ingenieurwissenschaftlicher Grundlagen. Dabei verknüpfen fachdidaktische Lehrveranstaltungen diese Wissenschaften mit ihrer Vermittlung im schulischen Alltag.

jha, 16.06.2023