Körperliche Leistungsfähigkeit von Kindern nimmt ab
Hat die Corona-Zeit die körperliche Leistungsfähigkeit von Kindern beeinträchtigt? Die von der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg vorgestellten Ergebnisse des „Fitnessbarometers 2023“ deuten in diese Richtung. So sank der Fitness-Gesamtwert im Vergleich zum Zeitraum 2012 bis 2019 um 2,4 Prozent. Grundlage dieses Befunds sind Motorik-Tests mit Kindern im Alter von 3 bis 10 Jahren, die seit 2012 in baden-württembergischen Kitas, Schulen und Vereinen durchgeführt werden. Die dabei erhobenen Daten haben Forschende am Institut für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ausgewertet.
Demnach sind die Kinder bei Sprints deutlich langsamer und insgesamt weniger ausdauernd geworden. Auch koordinative Fähigkeiten sowie die Beweglichkeit haben gelitten, nur die Kraft-Werte blieben gleich. „Die Daten sind eine Momentaufnahme“, erläutert Projektleiter Klaus Bös. „Erst im kommenden Jahr werden wir feststellen können, ob es sich um eine vorübergehende Corona-Delle oder um einen längerfristigen Corona-Knick handelt.“
Unterschiede zwischen Stadt und Land
Ein weiterer Fokus der Erhebung waren Unterschiede zwischen Stadt und Land. Dabei erwiesen sich diejenigen Kinder, die in kleineren Städten und Vororten getestet wurden, als die fittesten, gefolgt von Kindern in ländlichen Gebieten. Kinder in größeren Städten erreichten den niedrigsten Fitness-Gesamtwert. „Wichtig erscheint uns, Hotspots mit einem geringen Fitness-Niveau zu identifizieren und koordinierte und qualifizierte Bewegungsförderung zu initiieren“, sagt Co-Projektleiterin Claudia Niessner vom IfSS.
jha, 29.06.2023