Kommunikationstechnik: Einheitliches Telemedizinnetzwerk für deutsche Universitätskliniken
Über weite Strecken und ohne Zeitverzögerung ermöglicht die Telemedizin mithilfe digitaler Kommunikationstechniken Fernbehandlungen wie fachärztliche Diagnostik, Monitoring oder Notfallberatung. Gerade in ländlichen und strukturschwachen Regionen ist der Ausbau der Telemedizin für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung unerlässlich. Die bisher heterogene telemedizinische Infrastruktur deutscher Universitätskliniken wollen Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) nun als Partner im kürzlich gestarteten Projekt „Universitäres Telemedizinnetzwerk“ verbessern. Ziel ist es, eine standardisierte telemedizinische Erfassung von Forschungsdaten zu ermöglichen.
Sensibler Umgang mit Daten von (Long) COVID
„Da wir uns im medizinischen Bereich bewegen, haben wir es automatisch mit sehr sensiblen Daten zu tun. Hier müssen wir im Umgang besonders vorsichtig sein, da Patientinnen und Patienten eventuell identifiziert und sehr private Informationen über sie bekannt werden könnten“, erläutert Thorsten Strufe vom KASTEL – Institut für Informationssicherheit und Verlässlichkeit des KIT. „Meine Gruppe und ich beschäftigen uns daher mit der Frage, wie wir die Daten während der Zusammenführung schützen und wie sie in den jeweiligen Krankenhäusern verarbeitet werden können.“
Ein Fokus des Projekts liegt auf der Erfassung von Langzeitfolgen von COVID-19 und deren Risikofaktoren. Das einheitliche Telemedizinnetzwerk soll dazu beitragen, dass Kliniken die optimale Versorgung für (Long) COVID-19-Erkrankte sicherstellen können, indem Maßnahmenpläne sowie Diagnose- und Behandlungsstrategien national gebündelt und analysiert werden. Darüber hinaus soll das Netzwerk gemeinsame Entwicklungen in Forschung und Versorgung vorantreiben und die Reaktionsfähigkeit bei zukünftigen Krisen verbessern.
ase, 18.10.2023